[wilhelmtux-discussion] Rekonstruktion des Cloud-Dramas

Wuergler Robert treb+listswt at bernmail.ch
Sat Jan 22 00:42:00 CET 2022


Hallo zäme

Lustig, dass ihr beide, Theo und Beat, den Umgang mit Technologien 
thematisiert. Den Fichter-Text lese ich anders, aber eure Voten sind 
natürlich trotzdem interessant.

On 20/01/2022 10:28, Theo Schmidt wrote:
> Ich bin vielleicht der einzige hier, aber ich halte dieses Cloud-Thema generell für mehr negativ als posiiv.

Die meisten Leute verwenden bspw. Maildienste von Drittanbietern u. v. 
a. m., auch wenn das nicht einer der typischen Definitionen von Cloud 
entspricht. Aber ich unterstelle eine Abgrenzungsfrage.

On 21/01/2022 08:10, Beat Döbeli Honegger wrote:
> Wir alle werden an einem gewissen Punkt nicht mehr zu den Innovativen, sondern zur späten Mehrheit oder gar zu den Nachzüglerinnen und Nachzüglern gehören.

Schön geschriebener Forumsbeitrag für den Aspekt Wandel und Innovation. 
Der menschliche Umgang mit diesem Wandel ist nur ein (kleiner?) Aspekt, 
denke ich, der vermutlich bei allen technologischen Neuerungen über die 
ganze Geschichte hinweg stets ähnlich war.

Vor 100 - 120 Jahren gab es fast doppelt so viele Elektroautos wie 
Benzin-, ähnlich viele wie Dampfautos. Oder: von den physischen 
Musikträgern verkaufen sich heute Vinyl bspw. in den USA etwa doppelt so 
gut wie CD, beide natürlich auf tiefem Niveau von ca. 1/10 des 
Gesamtmarktes. Das Beispiel Musikindustrie ähnelt vielleicht der 
Erfindung des Buchdrucks (oder nicht?).

Sind diese etwas komischen Beispiele überraschend? Kaum. Haben wir bzw. 
unsere Vorfahren deshalb damals ODER heute falsch entschieden? Ich 
könnte es nicht sagen.

Meine These wäre allenfalls: nennenswerte technologische Entwicklungen 
verlaufen zwar kaum je gradlinig, aber trotzdem stetig. Unser 
menschlicher Umgang damit dürfte sich über die ganze überblickbare 
Technologiegeschichte ähneln (wie Theo & Beat indirekt andeuten, glaube 
ich zu lesen). Beides nichts Besonderes.

Im Zusammenhang mit Wilhelm Tux, allenfalls Fichters Text, wäre meines 
Erachtens auch noch eine andere Diskussion anregend. Wenn Innovation 
zunächst "neu" ausdrückt, nicht "fortschrittlicher" oder "besser" (was 
eine andere Türe aufstossen würde): Lassen oder liessen sich 
Versäumnisse voraussehen oder gar vermeiden? Insbesondere unter der 
Annahme, dass nicht die Technologie selber Versäumnis ist.

Diskutabel nicht nur bei Elektroautos samt Verkehrsthematik i. w. S. 
oder bei der Cloud. Den tragischen IKRK-Vorfall diese Woche - man müsste 
mehr wissen - wird rasch vergessen sein und vermutlich nicht mal mit 
(wohl etwas naivem Umgang mit) der Cloud in Zusammenhang gebracht.

Bei andern Themen, die uns allen in den Sinn kommen, dauerte es 
Jahrzehnte und vielleicht krieg(t)en wir die Kurve nicht rechtzeitig.

Viu Grüess, Robert W



On 21/01/2022 09:41, Theo Schmidt wrote:
> On 21.01.22 08:10, Beat Döbeli Honegger wrote:
> ...
>>
>> Hier mein Forumsbeitrag nicht aus der WOZ, sondern aus dem Boten der 
>> Urschweiz von letzter Woche:
>>
>> --- 8< schnipp ---
> 
> Lieber Beat,
> 
> Vielen Dank. Du betonst die Gewohnheiten der Leute und die Vorteile der 
> modernen Möglichkeiten. Ich verschliesse mich dem nicht ganz, versuche 
> z.B. immer wieder Gruppen dazu zu bringen, Etherpad zu verwenden. Oder 
> Arbeitsdokumente *nicht* auszudrucken. Ziemlich ohne Erfolg, entspricht 
> eben nicht ihren Gewohnheiten. Ich habe vor wenigen Jahren mit einem 
> sehr alten Koautor in den USA an einem technischen Buch geschrieben. 
> Durch eine Krankheit waren sein Fähigkeiten so reduziert, dass er nicht 
> mehr fähig war, Anhänge per Email zu schicken und mit dem Korrekturmodus 
> einer Textverarbeiung ohnehin nicht m




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