[wilhelmtux-discussion] kuenftige Gefahr durch Monopole? (Presseschau)
Theo Schmidt
theo.schmidt at wilhelmtux.ch
Thu May 28 08:21:45 CEST 2009
Manfred Morgner schrieb:
...
> Wichtig ist die Wahrung der Demokratie. Und das geht nicht, wenn die Macht
> über die Informationen nicht in den Händen des Volkes, sondern in denen von
> Grosskonzernen liegt.
Das ist genau das Thema. Im Fall von Grosskonzernen funktioniert die Demokratie
nicht richtig. Grosskonzerne haben indirekt mehr Macht als demokratisch gewählte
Regierungen. Natürlich sind die Grosskonzerne insofern auch "demokratisch"
gewählt, dass wir ihre Produkte kaufen und damit ihre Macht bestimmen; die
IT-Firmen sind dafür ein Parade-Beispiel. Jedoch verstehen die meisten Menschen
nicht, wie wirksam ihr Konsumverhalten ist. Ausserdem sind sie innerhalb
gewisser Grenzen leicht durch Werbung und Marketing zu beeinflussen, d.h.
Grosskonzerne mit viel Geld können sich ihren Markt "kaufen", wenn sie nicht zu
viele oder entscheidene Fehler machen.
"Unsere" Seite hat da einen inhärenten Nachteil, da wir kaum Geld für Werbung
usw. haben. Ein weiteres Problem ist es, dass Verwaltungen und PolitikerInnen
nicht zwischen ihren persönlichen Erfahrungen (i.d.R. mit proprietären SW und
Microsoft-, allenfalls Mac-Produkten, aber auch Google usw.) und den
Bedürfnissen der Gesellschaft unterscheiden können.
Die Links von gestern und viele mehr sind nun erhältlich im neuen Blog:
http://www.digitale-nachhaltigkeit.ch
Darin ist z.B. ein Nachfolgeartikel des Solothurner Tagblatts enthalten:
http://www.solothurnertagblatt.ch/region/solothurn/Wieder-rger-mit-dem-Pinguin/story/16009798
Ausschnitt daraus:
...
> Das umstrittene kantonale Computerbetriebssystem Linux hätte beinahe dazu
> geführt, dass sich die Solothurner Staatsanwaltschaft als Organisatorin der
> Tagung blamiert hätte: Für die geplanten Powerpoint-Präsentationen stand ihr
> offenbar kein Microsoft-kompatibler Laptop zur Verfügung, wie aus gut
> informierter Quelle zu erfahren war.
...
> Doch bevor der Linux-Pinguin den illustren Gästen aus der Justiz auf der Nase
> herumtanzen konnte, sprang die Solothurner Kantonspolizei (Kapo) ein: Sie
> lieh der Staatsanwaltschaft einen Laptop aus, der auf Windows läuft. Problem
> gelöst – in diesem Fall.
>
> Dieses Beispiel zeigt aber anschaulich auf, worüber sich Mitarbeiter der
> kantonalen Verwaltung seit Monaten und Jahren ärgern. Sie beschweren sich
> darüber, dass ein effizientes Arbeiten mit Linux kaum möglich sei.
Ob der Autor des Artikels einfach inkompetent ist, dunkle Machenschaften am Werk
sind, oder die Redaktion einfach im Sinne von Fairplay einmal die andere Seite
ins Spiel bringen wollte, kann ich nicht beurteilen.
Theo Schmidt
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