[wilhelmtux-discussion] kuenftige Gefahr durch Monopole? (Presseschau)

Theo Schmidt theo.schmidt at wilhelmtux.ch
Wed May 27 10:19:55 CEST 2009


In den letzten Wochen wurden die geplanten Upgrades von Microsoft-Software der 
Bundesverwaltung (42 Mio Franken für 3 Jahre) in der Presse viel beachtet, als 
bekannt wurde, dass keine Ausschreibung stattfand, wo sich alternative Anbieter 
hätten bewerben können, wie das früher in Aussicht gestellt worden war
(http://194.209.226.170/pdfarchiv\bund\2004\09\02\20541wirtschaft20040902_1.pdf):

http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/fragwuerdige_auftragsvergabe_des_bundes_an_microsoft_1.2502044.html
http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/risiken_der_microsoft-strategie_abklaeren_1.2507074.html 

http://www.sf.tv/videoplayer/embed/0201c627-eb25-49e7-89ee-26edd0e5caba
https://www.shab.ch/DOWNLOADPART/N4608114/N2009.00367121.pdf

Daraufhin haben sich etwa 15 Open Source Dienstleister nun zusammengeschlossen 
und eine verwaltungsrechtliche Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht:
http://www.ch-open.ch/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung090509.html

Die Zeitung Der Bund vom 8.5.2009 hatte einen Artikel zum Kanton Bern: 14 000 
neue Computer für 80 Millionen Franken, bis 2013:
http://www.derbund.ch/bern/14-000-neue-Computer/story/25108044

Auch andere Zeitungen griffen das Thema auf, wie die Wochenzeitung schon vorher: 
http://woz.ch/artikel/2009/nr18/leben/17833.html. Die NZZ brachte einen weiteren 
Artikel über den Kanton Solothurn:
http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/open_source_oss_solothurn_microsoft_1.2519907.html

Dann kamen langsam die Gegenreaktionen, welche z.B. den Weg des Kantons 
Solothurn angriffen:

http://www.bernerzeitung.ch/region/solothurn/Kritik-an-der-PinguinStrategie/story/14407379
(mit einem herrlichen Cartoon!)

Am 20.5.2009 publizierte die Zeitung "Der Bund" einen Leserbrief eines 
Solothurner Staatsangestellten, welcher die neue IT-Umgebung in Solothurn nicht 
schätzt. Bemerkenswert daran, dass dieser Brief anonym publiziert wurde, was bei 
  gedruckten Leserbriefen meistens nur bei ganz brisanten oder heiklen Themen 
geschieht. Ich sah mich veranlasst, darauf zu antworten; mein Leserbrief 
erschien heute:

http://www.derbund.ch/zeitungen/meinungen/Alternativen--zu-Microsoft/story/18667820

(Evt. funktioniert der Link nur heute.)


Meine These ist also: Information und Computer werden immer wichtiger und das 
grundsätzliche Knowhow dazu muss in der Öffentlichkeit und nicht bei grossen 
Firmen vorhanden sein. Deshalb sollten öffentliche Verwaltungen grundsätzlich 
FOSS *bevorzugen* und private Monopole vermeiden. Dazu zählt nicht nur 
Microsoft. Meines Erachtens stellt z.B. Google, welche Firma in der Wahl der 
Technik und des Geschäftsmodells eher auf "unserer Seite" ist, potentiell ein 
grosses Risko dar, z.B. wenn die netten "Sei nicht böse" Gründer einmal von 
Menschen mit anderen Absichten ersetzt werden könnten, oder der Supercomputer 
"Google" - oder andere Suchmaschinen - erste Zeichen von künstlicher Intelligenz 
zeigen wird.

Was meint ihr dazu? Auch die Microsoft-Angestellten auf dieser Liste sind 
herzlich eingeladen, mit zu diskutieren!

Viele Grüsse,
Theo Schmidt



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