[wilhelmtux-discussion] Parolen Berner Schulinformatik: JA oder NEIN?
Theo Schmidt
theo.schmidt at wilhelmtux.ch
Thu May 11 15:31:35 CEST 2006
Für die Volksabstimmung vom 21. Mail über den Kredit für den Ausbau der
Schulinformatik der Stadt Bern haben einige politische Parteien Parolen
herausgegeben, so weit ich das überblicken konnte, fast ausnahmslos JA.
Einzig die Grune Partei der Stadt Bern hat die NEIN-Parole herausgegegeben:
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Stadtberner Abstimmungen vom 21. Mai 2006: Nein zu Bill Gates - für Open
Source
Informatikplattform Volksschule Stadt Bern: NEIN
Die Vorlage bringt die städtischen Schulen in einseitige Abhängigkeit
von Microsoft. Die Stadt würde dem Bill Gates-Imperium mit jährlich
330'000 Franken für Lizenzgebühren tributpflichtig. Zudem versucht
Microsoft immer stärker - so mit dem künftigen "Vista"- Betriebssystem -
die Computerbenützer zu kontrollieren und zu bespitzeln sowie die
multimedialen Inhalte im Sinne der US Wirtschafts- und
Miltärmacht-Interessen zu beeinflussen.
Die Schülerinnen und Schüler sollten demgegenüber lernen, mittels freier
Open Source-Software mündig mit den technischen Möglichkeiten und den
Informationen umzugehen und so lernen, sich gegen offene und
unterschwellige Zensurversuche zu wehren. (Luzius Theiler in
www.gruenepost.ch )
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Hier ist zum Vergleich die "kritische JA-Parole" des Grünen Bündnisses
(diejenige der Gruenen Freien Liste, die ich online nicht gefunden habe,
tönt ähnlich):
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JA zur Informatikplattform "Informatik Volksschule Stadt Bern"
Das Grüne Bündnis sagt aus folgenden Gründen JA zur Informatikplattform
"Informatik Volksschule Stadt Bern" IVSB:
1. Informatikkenntnisse gehören heute zur Allgemeinbildung. Der Umgang
mit Computern und Internet ist nach wie vor nicht für alle
Bevölkerungsschichten gleich selbstverständlich. Die Integration von
Computern und Internet in den Unterricht der Volksschule ist deshalb ein
notwendiger Beitrag zur Chancengleichheit.
2. Die GB/JA!-Fraktion hat sich im Stadtrat dafür eingesetzt, dass beim
Projekt IVSB vorwiegend freie Software berücksichtigt wird. Diese "Free
and Open Source Software" (FOSS, OSS) und darf legal verändert, kopiert
und an Schülerinnen und Schüler abgegeben werden. Die Verwendung von
freier Software gehört bereits heute an vielen Universitäten und
Betrieben zum Standard und wird in Zukunft noch mehr zunehmen. Ein
zukunftsgerichteter Informatikunterricht muss die Kinder deshalb so früh
wie möglich mit freier Software vertraut machen. Das Grüne Bündnis hätte
es begrüsst, wenn der Einsatz von freier Software noch verbindlicher in
die Vorlage aufgenommen worden wäre. Die vorliegende Lösung ist aber
einen Schritt in die richtige Richtung. (Stefanie Arnold in
http://www.gb-aves.ch/gbpositionen/abstimmungsparolen/index.html )
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Was meinen die Mitglieder von Wilhelm Tux? Sollen wir eine Parole
herausgeben? Wenn ja, nur wenn wir gefragt werden, oder in Form einer
Pressemitteilung? Wenn ja, wie soll diese Parole lauten? Wir können
darüber an der GV am 16. Mai abstimmen. Persönlich tendiere ich zu einem
NEIN, denn ich bin überzeugt, dass es möglich ist, auf FOSS-Basis eine
bessere und billigere Schulinformatik schneller zu implementieren, wenn
das momentan vorliegende Projekt abgelehnt wird. Gründe für ein
"kritisches JA" gibt es jedoch auch, wie die gespaltene gruene Position
zeigt.
Theo Schmidt, VP WT
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