[wilhelmtux-discussion]Unabhängige Software für dieBundesverwaltung, Zisyadis 2002
Georg Schulthess
georg.schulthess at ziil.ch
Wed Jun 28 16:58:56 CEST 2006
Hätte ich auch nicht gedacht, dass der Zisyadis mal noch was brauchbares auf
die Schiene bringt....
Grüsse
Georg
Am Mittwoch, 28. Juni 2006 12.54 schrieb Theo Schmidt:
> http://www.parlament.ch/afs/data/d/gesch/2002/d_gesch_20023581.htm
>
> Daraus das Wichtigste:
>
> 02.3581 - Postulat.
> Unabhängige Software für die Bundesverwaltung
>
> Eingereicht von
> Zisyadis Josef
>
> Mitunterzeichnende
> Berberat Didier - Cuche Fernand - de Dardel Jean-Nils - Garbani Valérie
> - Hollenstein Pia - Menétrey-Savary Anne-Catherine - Rennwald
> Jean-Claude - Spielmann Jean - Widmer Hans
>
> Einreichungsdatum
> 03.10.2002
>
> Eingereicht im
> Nationalrat
>
> Stand der Beratung
> Erledigt
>
>
> Eingereichter Text
> Der Bundesrat wird ersucht, umgehend unabhängige Softwareprodukte in der
> Bundesverwaltung einzusetzen, um deren Unabhängigkeit zu wahren und für
> alle öffentlichen Körperschaften des Landes ein Vorbild zu sein.
>
>
> Begründung
> Im Bereich der Software ist die Tendenz hin zum Monopol offensichtlich.
> Die besten Beispiele dafür bilden sicher Oracle und Microsoft...
> ...
> Die unabhängige Software bildet eine Alternative zu den von den
> multinationalen Unternehmen angebotenen Produkten.
> ...
> Vorteile unabhängiger Software:
> Die am häufigsten festgestellten Vorteile sind:
> - die Verwendung offener Standards (dadurch sind die Produkte
> untereinander kompatibel);
> - grössere Sicherheit;
> - die Fähigkeit, sich an die verschiedensten Plattformen anzupassen
> (Unix, Windows, Mac OS, Linux usw.).
> Für eine Verwaltung sind zudem weitere Faktoren von Bedeutung:
> - keine Abhängigkeit von einer einzigen Firma (beispielsweise bei
> einem Konkurs dieses Unternehmens);
> - die Sicherheit und die Garantie, dass die Daten geheim bleiben;
> - die Tatsache, dass es keine komplexen Lizenzen mehr zu verwalten
> gibt (Planung der Sachzwänge);
> - die Dauerhaftigkeit der Daten und der Protokolle (das Lesen der
> Dateien ist auf lange Frist häufig problematisch, weil sich die
> Versionen Schlag auf Schlag folgen);
> - die Möglichkeit, unabhängige Software so oft, wie man nur will, zu
> kopieren und zu verbreiten, ohne dass auch nur ein Rappen dafür bezahlt
> werden muss.
>
> Modellfunktion der öffentlichen Hand im Bereich der nachhaltigen
> Entwicklung:
> ...
> Die Softwareentwicklung gründet zu grossen Teilen auf der immer
> rasanteren Entwicklung der Hardware. Diese Tendenz lässt sich prima
> korrigieren: Wenn man die Informatikmittel doppelt oder dreimal so lange
> nutzt, halbiert oder drittelt man die Verschwendung von Ressourcen und
> die Belastung der Umwelt.
> ...
> Die unabhängige Software gewährleistet die gewünschte Dauerhaftigkeit.
> Sie setzt die Standardisierung der Sprachen, der Formate und der
> Protokolle voraus und erleichtert damit den Austausch und die
> Aufbewahrung der Daten.
>
> Der Einsatz unabhängiger Software und deren kontinuierliche Anpassung
> schafft lokale Arbeitsplätze mit sehr hoher Wertschöpfung. Damit leistet
> diese Software einen Beitrag zur Entwicklung eines weltweiten
> Wissenskorpus und begünstigt den Technologietransfer in die
> Entwicklungsländer.
> ...
> Die unabhängige Software ist oft gratis und die Verbreitung von Kopien
> ebenfalls. Das Sparpotenzial ist also beträchtlich.
>
>
> Stellungnahme des Bundesrates vom 26. Februar 2003
> ...
>
> [Ist genau derselbe Text wie bei der Beantwortung des Postulats Gentil,
> welches 2 Monate später eingereicht wurde.]
>
>
> Erklärung des Bundesrates vom 26. Februar 2003
> Der Bundesrat beantragt, das Postulat als erfüllt abzuschreiben.
>
> Chronologie:
> 08.10.2004 Abgeschrieben, weil seit mehr als zwei Jahren hängig.
>
> Zuständig
> Finanzdepartement (EFD)
>
>
> [TS: Der Ständerat hat also das unverbindliche Postulat Gentil
> angenommen, das hier vorliegende hingegen nicht]
>
> Theo Schmidt. Präs. WT
> _______________________________________________
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