[wilhelmtux-discussion] GV:Vereinsauflösung

Josef Ender josef.ender at bitspot.ch
Thu Sep 15 22:05:36 CEST 2005


Hallo

Es hat in den letzten Jahren einige Fälle gegeben, in denen ich mit
Medienleuten in Kontakt war und versucht habe, etwas Lobbying für freie
Software zu betreiben. Hätte ich in diesen Fällen als Sprecher von WT
auftreten könnten, hätte wohl die eine oder andere Aktion mehr Echo
ausgelöst, wie ja die neusten Ereignisse beweisen.
Als ich vor einigen Monaten den ersten Kontakt zu WT hatte und dieses
Anliegen vorbrachte, hatte ich nicht das Gefühl, mit grosser
Begeisterung empfangen zu werden, und ich weiss zum Beispiel bis heute
nicht so richtig, wie ich eigentlich Mitglied bei WT werden kann.
Ich frage mich nun, ob der potentielle Nutzen für die Ziele, die WT
verfolgt mit oder ohne Verein besser funktioniert. Schlussendlich zählt
wohl, mit welcher Initiative die Zugpferde der Organisation arbeiten und
wieviel Andere sie mitziehen können. Ob ein Verein dahintersteht ist
wahrscheinlich zweitrangig aber vielleicht doch nicht zu unterschätzen.
Wenn die Vereinsform und Vorstandspflichten von der Mehrzahl als Last
empfunden werden, bringt ein weiterführen des Vereins wohl kaum etwas.
Ich frage mich nur, ob ohne Vereinsform mehr Leute mit Feuer und Flamme
mitarbeiten. Natürlich hat die Vereinsform ein paar Zwänge mehr, aber
auch definierte Ansprechpartner und Verantwortliche. Sollte es
tatsächlich genug Interessierte geben, können die Verantwortlichen die
einzelnen Aufgaben sicher delegieren. Wenn die Leute nicht bereit sind
etwas zu leisten, ist es wohl egal, ob da ein Verein besteht oder nicht,
es wird sich einfach nichts tun.

Noch eine ganz andere Ueberlegung: Die meines Erachtens beste und
eindrücklichste Veranstaltung, die in den letzten Jahren in der Schweiz
im OpenSource Umfeld geboten wurde war die sucon04. Eine wirklich tolle
Sache, die soweit ich weiss von einigen wenigen Hauptinitianten extrem
vorangetrieben wurde. Ohne die riesige und selbstlose Arbeit dieser
Hauptinitianten wäre diese Veranstaltung sicher nicht möglich gewesen.
Ich denke aber, dass ohne Verein auch die Initianten nicht die gleiche
Energie entwickelt hätten und es wohl viel schwieriger gewesen wäre,
entsprechende Unterstützung zu finden.

Was mir auch grad einfiel: Auf der Unterstützerliste von WT sind
immerhin 963 Personen eingetragen. Wurden diese schon einmal in diese
Disskussion einbezogen oder sogar konkret angefragt, ob eine
Bereitschaft zur Mitarbeit besteht?

Ich möchte mir nicht anmassen, als Neuer in der Liste die Erfahrungen
des Vorstands und der alten Hasen in Frage zu stellen. Wenn die
Vereinsform tatsächlich in den letzten Jahren mehr Hindernis als Nutzen
war, bringt es wohl auch nicht viel, wenn der Verein noch ein weiteres
Jahr mehr schlecht als recht am Leben erhalten wird.
Trotzdem möchte ich weiterhin meine Bereitschaft anbieten etwas für
Freie Software zu tun und WT mit meiner Kandidatur zu unterstützen oder
falls die "neue" Form gewählt wird, auf andere Art meine Unterstützung
einzubringen.


Markus Wernig wrote:
> Wer sagt denn, dass man ohne Vereinsform keine definierten 
> Ansprechpartner hat? Ein Mail-Alias, ein paar Namen auf der Homepage,
>  mehr hatte WT auch als Verein nie zu bieten.

Ich denke, das ist etwas zu virtuell und elektronisch. Ohne reale
Treffen fällt eine Mailingliste dieser Art schnell auseinander.

> Treffen stattfanden. Das muss meiner Einschaetzung nach geaendert 
> werden, wenn sich etwas aendern soll, sei es in ueberregionalen, sei
> es in lokalen Treffen. Vorstandssitzungen sind schwer zu

Jep, da sind wir uns einig!
Ob das aber ohne definierte Organisationsform überhautp gemacht wird und
wenn doch, sehr unkoordiniert abläuft?

Gruss, Josi



More information about the wilhelmtux-discussion mailing list