[wilhelmtux-discussion] GV:Vereinsauflösung

Markus Wernig markus at wernig.net
Sun Sep 11 21:00:56 CEST 2005


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Hallo Alex & Wilhelm Tux

So wie's aussieht, findet sich niemand mehr, um die Vereinsaemter zu
besetzen - eine Entwicklung, die sich ja schon laenger abgezeichnet hat.
So schade das auch ist, so wenig ueberraschend ist es, da beim Verein
Wilhelm Tux schon seit seiner Gruendung fast alle Arbeit an ein, zwei
Personen hing, und das geht nunmal nicht angesichts des doch recht
grossen Aufwands, den eine solche - im eigenen Verstaendnis
ueberregionale - Aktion ("Kampagne") mit sich bringt.

Andererseits ist es vielleicht gerade die straff organisierte
Vereinsform mit ihren klaren Hierarchien, die - eingefuehrt, um eine
handlungs- und entscheidungsfaehige Leitung zu ermoeglichen - eben diese
Konzentration auf wenige Schultern nach sich zieht.

Wie andernorts schon erwaehnt, bin ich aber der Meinung, dass die
Institution "Wilhelm Tux" aka wilhelmtux.ch weiter bestehen bleiben
muss. Sie hat sich in den wenigen Jahren ihrer Existenz doch als so
etwas wie eine Anlaufstelle etabliert, wenn es im nationalen Kontext um
Fragen Freier Software geht - nicht zuletzt die monatlich mehreren
Neuabonnenten auf der "announce" Mailingliste deuten darauf hin.
Es gibt, soviel ich weiss, in der Schweiz keine Organisation, die sich
der FOSS-Thematik auf bundespolitischer oder nur schon ueberregionaler
Ebene annimmt. Auch deshalb bin ich der festen Ueberzeugung, dass es
eine Institution wie wilhelmtux.ch braucht.

Nun kann man darueber nachdenken, wo politische Arbeit im FOSS-Umfeld
mehr Sinn macht: auf europaeischer oder nationaler Ebene. Denn einige
Richtlinien (wie etwa Patentbestimmungen) werden - so sagt der Volksmund
- - von der Schweiz (wie von allen andern EU-Laendern) wohl nur im
Bruesseler Text nachvollzogen werden. Da liegt der Gedanke nahe, dass
man vorerst einmal in Bruessel aktiv werden muss - und da ist durchaus
was dran. Die FSF Europe mit ihrem unermuedlichen Georg Greve ist da ja
auch recht praesent, und Wilhelm Tux unterstuetzt sie (derzeit wohl nur
ideell) durch die assoziierte Mitgliedschaft in der FSFE. Darueber
hinaus sind einzelne in internationalen Organisationen aktiv, die ein
aehnliches Feld bestellen.

Wozu also ueberhaupt eine eigene Schweizer Organisation? Oder: Was gibt
es denn zu tun?
Ich glaube, Hauptaufgabe einer solchen Org. waere so etwas wie
"Informationsmanagement" (brrrr :-): Informationen sammeln, aufarbeiten,
Stellungnahmen zu aktuellen Vorgaengen, Medien beliefern, Artikel
schreiben (Homepage). Darueber hinaus: Praesenz an Veranstaltungen und
in Diskussionen. Was auch Sinn macht: eigene Veranstaltungen
durchfuehren (von der Fete bis zum Podiumsgespraech), vielleicht mal den
obligaten Flyer auflegen.

Das alles sind Sachen, die auf europaeischer Ebene nur sehr schwer und
mit enormem Aufwand machbar sind - in einer lokalen Org. ist das viel
leichter (vorausgesetzt, es muss nicht eine/r allein machen;-)

Vor allem aber waere sie eine Anlaufstelle fuer interessierte Leute,
Medien, Organisationen, Behoerden. Ich bin ueberzeugt, dass eine solche
Stelle enorm wichtig in der politischen Oeffentlichkeit ist, da nur
schon durch die Moeglichkeit, jemanden direkt anzusprechen (auch wenn
sie nicht wahrgenommen wird), der Begriff "Open Source/Free Software"
erheblich an Konkretheit gewinnt. Ich halte es fuer wichtig, dass FOSS
in jedem Land eine Praesenz hat.


Was jetzt ansteht, ist die Aufloesung der bisherigen Rechtsform als
Verein. Nun, um die oben skizzierten Tasks zu bearbeiten, braucht es
eigentlich keinen Verein. Die Gruppe von Leuten, die sich inzwischen auf
der FSFE-Mailingliste "switzerland at fsfeurope.org" treffen (fast alle
davon finden sich auch hier in diesem Forum;-), sind auch kein Verein.
Ich glaube, mit einer "freien" Organisationsform und einer offenen
Diskussionskultur kann eine Gruppe von Interessierten ohne weiteres eine
solche Praesenz bilden. Ohne Aemtchen und fixe Hierarchien liegt es an
allen Interessierten selbst, ihren Beitrag zu leisten - in der
Diskussion, in der Organisation, in der Redaktion. Und ich meine, die
Leute, die interessiert genug dafuer sind, sind hier auf dieser ML zu
finden.

So. Um den Fortbestand der Domains zu sichern, schlage ich vor, dass das
Vereinsvermoegen von Wilhelm Tux (abzgl. der Rueckzahlungen an Dietrich)
fuer die zukuenftigen Registrierungsgebuehren verwendet wird und dafuer,
das Hosting fuer die naechsten Jahre sicherzustellen.

Die Diskussion darueber, ob und in welcher Form wir WT weiterleben
lassen wollen, fuehren wir am besten hier auf dieser Liste. Dazu noch
ein Administrativum: Die Listensoftware scheint in letzter Zeit
fehlerhaft zu arbeiten (konkret: verschwundene Posts). Sollte jemand
solche (oder andere) Probleme feststellen, meldet das bitte mir direkt.

Bis dann

/markus


Alex Schroeder wrote:
|
| Nach der kurzen Diskussion im Sommer und ein paar Mails auf der
| Vorstandsliste ist unser Vorschlag der Folgende:
|
| 1. Eine GV wird einberufen.
|
| 2. Die Traktanden sind:
|
|     * Abnahme der Jahresberichtes und der Rechnungen:
|           o des Vorstandes
|           o der Rechnungsrevisoren
|     * Wahlen:
|           o Mangels Kandidaten keine Neubesetzung
|     * Anträge:
|           o Auflösung des Vereines
|           o Spenden des Vereinsvermögens an die FSF Europe abzüglich
|             Gebühren für Domains (im Moment von Dietrich Feist aus
|             privaten Mitteln vorgeschossen).
|
| Andere Anträge oder Kandidaturen bitte per Email an die
| wilhelmtux-discussion Liste.  Im Moment wäre genug Geld in der Kasse um
| auch mittlefristig die Domänen zu bezahlen, dh. solange unserer Website
| und unsere Mailinglisten weiter gehostet werden, könnte man auch alles
| weiter so zu betreiben wie bisher.  Einfach die fest Organisationsform
| würde wegfallen.
|
| Wir treffen uns am 6. Oktober um 18:00 treffen.  Das wäre vor der LugBE
| Sitzung.  Ort: Banlieu, demselben Lokal wie immer in Bern.
|
| Alex, Vize/Kopräsident
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