[wilhelmtux-discussion] FOSS fuer Gemeinden?

Manfred Morgner Manfred.Morgner at gmx.net
Mon Nov 24 19:07:15 CET 2003


Hallo Theo,

ich glaube, die Aussage ist falsch, derzufolge ein SQL-Backend benötigt
würde, dass mit MS-Office zusammenarbeitet. Erfahrungsgemäss wird umgekehrt ein
Schuh daraus:

Die Applikationen sind auf MS-SQL angewiesen (weil sie spezifischen Code
verwenden) und wenn man schonmal MS-SQL hat ist es logisch, den Rest auch mit MS
zu machen.

Eine normale SQL-Datenbank ist eine normaler SQL-Datenbank. SQL ist
standardisiert und es gibt viele verschiedene Datenbankserver, die SQL unterstützen
und mit nahezu allen ist MS-Office, wie auch Linux (beide per ODBC) in Kontakt
zu bringen.

Es gibt also keine sachliche Grundlage, derentwegen SQL nicht von irgend
einem anderen SQL-Server als dem MS-SQL-Server bereitgestellt werden könnte,
ausser:

(1) die Applikation verwendet gar nicht SQL sondern Access (also soetwas
ähnliches wie SQL)

oder

(2) die Applikation verwendet MS-SQL-spezifischen Code

Die Wahrheit herauszufinden dürfte kaum möglich sein, denn offensichtlich
hat hier ein Verantwortlicher Angst vor Veränderungen. Erfahrungsgemäss geht es
unter solchen Bedingungen nur weiter, wenn diese Person verändert wird.

Alternativ könnte man natürlich genau nachforschen, wo exakt das Problem
liegt. Oft sind solche Abwehrstrategen nicht in der Lage genau zu benennen aus
welchen technisch und finanziell relevanten Gründen sie an ihrer Meinung
festhalten. Eine exakte Kostenrechnung wäre eine gute Grundlage für eine solche
Untersuchung.

Viele Grüsse,
Manfred.

PS: Es gibt inzwischen genügend hochmotivierte Experten auf der Strasse.
Leider sind die ohne konkretes Stellenangebot schwer zu finden, wären aber
sicher in der Lage eine realistische Gegenrechnung aufzustellen.




> Bei meiner Gemeinde (15'000 EinwohnerInnen) wird in der Verwaltung 
> keine FOSS eingesetzt. Ein Versuch, bei dem kürzlichen Einkauf von 32 
> PCs für die Schulen, wenigstens einige FOSS-Anwendungen einzuführen, 
> oder aber Macs anzuschaffen, scheiterte, obwohl der Bereich Bildung 
> der Verwaltung und der hierfür zuständige Gemeinderat das Vorhaben 
> scheinbar unterstützten.
> 
> Bei meiner Erkundigung, wie das in der Zukunft aussehe, wurde absolut 
> abgewunken. Die Gemeindeverwaltung braucht eine 
> Gemeindesverwaltungssoftware auf SQL-Basis, welchen mit Microsoft 
> Office zusammenarbeiten müsse. Der EDV-Leiter weisst auf grosse 
> Mehrkosten hin, wenn die bewährte Schiene verlassen werde und ihm 
> fehlendes Knowhow eingekauft werden müsse.
> 
> Kennt hier jemand Gemeinden, die das anders machen? (Also nicht 
> Länder, Kantone oder Städte) Kennt jemand Gemeindeverwaltungssoftware 
> auf FOSS-Basis? Kann man SQL einfach mit MySQL ersetzen? Ist das 
> Argument wohl richtig, dass MS-Office für solche Lösungen unabdingbar 
> ist?
> 
> Theo Schmidt
> 
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