Re: [wilhelmtux-discussion] Bundesrat antwortet Postulate von Ständerat Pierre-Alain Gentil (SP/JU) und Nationalrat Josef Zisyadis (PdA/VD)
Markus Jordi
markus.jordi at timak.ch
Mit Feb 26 20:02:44 CET 2003
Hallo Zäme
Nun, habe ich auch Zeit gefunden die Meldung genau zu lesen ;-)
Ich finde die Antwort erschreckend und typisch politisch. Vor allem
fährt mir schräg ein, dass im Postulat auf die Microsoft-Dominanz
angespielt wird und die Herren Politiker resp. das ISB als Antwort den
Schutz von kleine schweizer Unternehmen anführt. Wenn alles Geld in
schweizer Firmen fliessen würde, dann wäre die Sache noch halb so
schlimm. Was ist aber mit Firmen wie Microsoft, die Mio.-weise CHF
einkassieren und den grössten Teil davon in die USA abtransportieren.
Auch ist ein Wiederspruch betreffend der Vielfalt: kleine Firmen resp.
eine grosse Zahl von verschieden Verwaltungapplikationen dürfen
coexistieren. Was ist aber mit der Coexistenz von z.B. Office-Paketen?
Bund, Kantone, Gemeinden u.s.w. "nötigen" sich gegenseitig, dass dies
nicht möglich ist.
Weiter gefällt mir an der Stellungnahme nicht, dass
Opensource-Applikationen den Firmen schaden sollen. Es wird wohl für die
Verwaltungen nicht möglich sein alle Installationen und Konfigurationen
sowie die Gesamtkonzepte alleine zu erledigen. Auch hier können kleine
Schweizerfirmen ihre Dienste anbieten. Ich könnte mir aber vorstellen,
dass z.B. ein Pflichtenheft für eine Applikation den Einsatz von
Opensource vorsieht, wenn ein Web-Server benötigt wird oder dass ein
Dateiformat frei vom Lieferanten offengelegt werden muss. Damit gewinnt
die Öffentlichkeit eine gewisse Freiheit und die kleinen Firmen können
weiter ihr Geld verdienen.
Ich glaube, dass gewisse Leute noch immer nicht begriffen haben, was
Opensource bedeutet, wie es eingesetzt werden kann und wie damit
Geschäftsmodelle aufgebaut werden können.
Gruss
Markus