[wilhelmtux-discussion] Re: Einsatz freier Software in Bern

Manfred Morgner Manfred.Morgner at gmx.net
Tue Dec 2 22:46:30 CET 2003


Hallo Sascha,

wenn die Frau, die es bereitgestell  hat das billigt oder die Info offen
ist, sollte man das natürlich auf der WT-Webseite veröffentllichen. Auch wenn es
negativ ausgeht - wir sollten uns die Herangehensweise der
Open-Source-Gemeinschft natürlich zu allererst selbst zueigen machen.

Und das heisst. offen und ehrlich, auch wenn's weh tut.

Viele Grüsse,
Manfred

> Liebe Liste,
> 
> im Berner Stadtratsprotokoll vom 11. September 2003 ist ein Postulat zum
> Thema "Open-Source- und freie Software in der Stadtverwaltung Bern"
> erwähnt. Die eine Postulantin (Natalie Imboden) hat mir auf meine Anfrage
> hin freundlicherweise den Text geschickt; siehe unten. Die Antwort der
> Exekutive wird ca. im Frühling 2004 vorliegen.
> 
> Was meint Ihr, sollten wir solche laufenden Vorstösse auf unsere Webseite
> legen? Die Texte könnten ja auch für Leute von Nutzen sein, die sich in
> weiteren Schweizer Gemeinden engagieren. Anderererseits ist wohl damit
> rechnen, dass manche der Vorstösse abschlägig beantwortet werden, was
> nicht unbedingt eine super Referenz für eine Kampagne zugunsten freier
> Software wäre. 
> 
> Viele Grüsse
> 
> -- Sascha
> 
> Sascha Brawer, brawer at dandelis.ch, http://www.dandelis.ch/people/brawer/ 
> 
> PS: Sorry fürs Cross-Posting, aber das Thema interessiert ja sicher auch
> die LugBE.
> 
> 
> ----------------------------------------------------------------
> Postulat Grünes Bündnis (Natalie Imboden, Martina Dvoracek)
> 
> Bericht über den Einsatz von "Open Source- und freier Software" in der
> Stadtverwaltung Bern
> 
> 
> In der Stadtverwaltung wie auch an den meisten anderen
> computerunterstützten Arbeitsplätzen (It-Infrastruktur) wird heute
> sogenannt proprietäre Software verwendet, also Programme deren Quellcode
> nicht oder nur beschränkt verändert werden kann. Bei Büroanwendungen
> kommen meist Produkte aus dem Hause Microsoft zur Anwendung (Windows oder
> Office). Da fast überall Microsoft verwendet wird, herrscht eine
> eigentliche Monokultur. Dies führt zu Risiken und Nebenwirkungen wie sie
> z.B. bei einem Virus sehr rasch problematisch werden können und auch
> Sicherheitsprobleme auftreten. Zudem müssen hohe Lizenz-Kosten (z.B.
> Microsoft) bezahlt werden. Alternativprodukte gibt es bisher erst in
> Ansätzen.
> 
> Eine Alternative zu diesem IT-Monopol ist die freie oder offene Software
> (sogenannte "Free or Open Source Software" / OSS oder FOSS) wie z.B.
> Linux. Folgende Hauptgründe sprechen für einen FOSS-Einsatz: (a)
> Kostenreduktion, (b) Sicherheitsaspekte, (c) Lieferantenunabhängigkeit
> und (d) technologische Innovation.
> 
> In der Schweiz wird Freie und Open Source Software (FOSS) auch bei den
> öffentlichen Verwaltungen eingesetzt. So werden beispielsweise in der
> Bundesverwaltung bereits sieben Prozent der 1200 Server mit Linux
> betrieben oder im Bundesgericht ist StarOffice flächendeckend im Einsatz.
> In der Bundesverwaltung soll im Spätherbst 2003 das
> Informatikstrategieorgan IBS mit einer neuen Informatikstrategie
> aufzeigen wo und wie Alternativen zu den bisherigen Produkten eingesetzt
> werden können, und zwar ähnlich zuverlässig und benutzerInnenfreundlich.
> Im Rahmen einer Veranstaltung hat das ISB kürzlich mit AnwenderInnen und
> EntwicklerInnen von freier oder offener Software über den Stand der
> Abklärungen informiert (Berner Zeitung, 2.9.03 / www.isb.admin.ch). Auch
> Städte und Kantone prüfen momentan diese Alternative. So hat die Stadt
> München (D) im Grundsatz bereits im Mai dieses Jahres die Umstellung auf
> Linux beschlossen und will bis im Frühling 2004 mit einem Feinkonzept
> klären, wie genau umgestellt wird. Der Kanton Solothurn erarbeitet
> momentan mit SpezialistInnen schrittweise Fachwissen über den möglichen
> Einsatz von FOSS-Produkten.
> 
> In der Stadt Bern steht eine grössere Erneuerung in der Informatik bevor
> (Investitionskredit CliP04; Ersatz der Informatik-
> Büroarbeitsplatzumgebung). Wie die Erfahrungen der anderen Verwaltungen
> zeigen, gibt es im Moment noch keine "pfannenfertige" Alternative zu den
> üblichen Software-Produkten, welche die Stadt Bern übernehmen könnte. Im
> Moment laufen aber verschiedene Abklärungen (z.B. Bundesverwaltung bis
> Ende 03; Stadt München für 2004), von deren Erfahrungen auch die Stadt
> Bern bei künftigen Erneuerungen profitieren kann und auch soll.
> 
> Der Gemeinderat wird daher gebeten, dem Stadtrat in einem Bericht
> darzulegen 
> 
> - welches die Lizenz-Kosten der verwendeten Microsoft-Software inkl.
> Update für die städtische Verwaltung sind, bzw. für die letzten fünf
> Jahre (inkl. Werke) waren. 
> 
> - wie und in welchen Teilbereichen künftig in der Stadtverwaltung Bern
> "OpenSource- und freie Software" verwendet werden kann. Dabei sind neben
> finanziellen Fragen (kurz- und mittelfristige Einsparungen), auch Fragen
> der Datensicherheit, Zuverlässigkeit, BenutzerInnenfreundlichkeit,
> Support/Fachwissen zu prüfen.
> 
> 11.9.2003
> ----------------------------------------------------------------
> 
> 
> 
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