[wilhelmtux-discussion] interessanter link (Nachtrag)
Manfred Morgner
manfred.morgner at gmx.net
Fre Sep 27 01:31:16 CEST 2002
Hallo Chris,
Hallo Liste,
leider schaffe ich es diese und nächste Woche nicht, ausführlicher zur Frage
des Distributionsproblems zu werden und die Gegenüberstellung etwas
fundierter darzulegen. Ich müsste dazu mehr Zeit haben und ich denke, dass es
momentan wictigeres gibt, als sich über SuSE, Red Hat oder Debian zu streiten.
Momentan muss ich mich auch um das Konzept für die Schulen kümmern, dabei ist
die Distribution anfänglich nicht so wichtig. An den Stellen, an denen es
relevant wird, werde ich noch darauf eingehen. Vielleicht wir mein
(wiedermal) etwas zu plakativ und ruppig gegebener Kommentar dann
verständlicher.
Generell bin ich der Meinung, dass sowohl kurzfristige wie auch langfristige
Absichten beachtet werden müssen, wenn man eine derartige Planung anlegt. Es
gibt noch einen wichtigeren Punkt, der mich immer wieder zu spontanen
Entgleisungen hinreisst:
Für viele von uns mag es im Grunde kein Unterschied sein, ob wir Debian, SuSE
oder eins der offenen BSD's benutzen, für normale Anwender liegen dazwischen
aber Welten. Darum ist eine Weichenstellung, bei der ich sage würde "kein
Problem, Yellowdog kann man später auf Debian migrieren", für ein
Anwendungsumfeld wie Schulen nahezu endgültig.
Da die SuSE-Distribution in den alleinstellenden Eigenschaften nicht frei
ist, entsteht eine Abhängigkeit, die von SuSE oder einem Käufer von SuSE oder
einer anderen Partei, die in den Besitz der Rechte gelangt, beliebig
ausgenutzt werden kann. So wie MS die Kunden abfettet weil die meisten
abhängig sind, lässt sich auch ein SuSE-Schulnetz nicht von heute auf morgen
auf eine andere Distribution migrieren. Die Anwender sind somit ein wehrloses
Opfer beliebiger Massnahmen.
Ich unterstelle SuSE keine bösen Absichten, die Jungs wollen auch nur Geld
verdienen. Aber niemand kann garantieren, wie es mit SuSE weitergeht und
unter welchen Umständen die unfreie Lizensen von Yast als Waffe benutzt
werden wird - vielelicht nie, aber WENN das passiert, müsste sich der
Lösungsarchitekt dafür (wenigstens) moralisch verantworten. Man kann eine
derartige Eskalation vermeiden, indem man sich nicht darauf einlässt. Zum
Glück haben wir bei Linux Alternativen.
Soweit erstmal in aller Kürze,
Manfred.