[wilhelmtux-discussion] Leserbrief Plaidoyer..

Alex Schroeder alex at emacswiki.org
Son Sep 1 19:24:39 CEST 2002


Robert Ribnitz <ribnitz at server.linuxbourg.ch> writes:

> Sehr geehrte Damen und Herren,
>
> ich wurde durch Kollegen auf Ihren Artikel "Das Trojanische Pferd 
> 'Linux'" aufmerksam gemacht, und würde gerne dazu Stellung beziehen.
>
> Zu meiner Person: Ich bin ein Student der Informatik, sowie
> Vizepräsident des Vereins 'Wilhelmtux' (http://www.wilhelmtux.ch)
> Dieser Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Freie Software und Offene
> Standards in der Schweiz zu fördern, sowie die öffentliche
> Diskussion zu diesem Thema mitzugestalten.

Das würde ich um die Kollegen und den Student kürzen.  Plus ein Punkt
nach der Klammer mit der URL:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Ich beziehe mich auf Ihren Artikel "Das Trojanische Pferd
    'Linux'".  Ich bin Vizepräsident des Vereins 'Wilhelmtux'
    (http://www.wilhelmtux.ch). Dieser Verein hat sich zum Ziel
    gesetzt, Freie Software und Offene Standards in der Schweiz zu
    fördern, sowie die öffentliche Diskussion zu diesem Thema
    mitzugestalten.

Den folgenden Block würde ich weglassen.  Wird der Brief abgedruckt, wird
das sowieso weggeschnitten.

> Ich habe den Artikel Omline gelesen, meine Kommentare
> beziehen sich daher auf die Onlineversion.
>
> "Doch ist solche Software wirklich «frei»? Mitnichten. Es
> trifft zwar zu, dass für das Recht zur Nutzung von «echter»
> Open-Source-Software nichts bezahlt werden muss (allenfalls
> werden Gebühren für die CD-ROM oder für Zusatzprogramme
> verlangt). Auch darf solche Software beliebig oft gratis
> weiterverteilt und verändert werden. Doch «frei» ist der
> Benutzer dabei keineswegs: Open Source darf nur derjenige
> nutzen, der die dazugehörigen Lizenzbedingungen akzeptiert. "
> 
> Was Sie hier schreiben, ist unpräzise.

(Bis hierher weglassen.)

> Es stimmt zwar, dass Freie Software - oder "Open Source", es handelt
> sich um die selbe Idee - meist kostenlos, oder zu geringen Kosten
> abgegeben wird. Die Lizenz, welche Sie im Artikel erwähnen, die "GNU
> General Public License", enthält aber keinerlei Passus über den
> Preis. Die Software kann daher auch zu einem beliebigen Preis
> veräussert werden, ähnlich "klassischer Software". Die GPL besagt
> lediglich, dass die Software den 4 untenstehenden Freiheiten
> unterliegt:
>
> 1. Die Freiheit, die Software für beliebige Zwecke
> einzusetzen.
>
> 2. Die Freiheit, die Funktionsweise der Software zu
> erforschen, sowie Anpassungen für eigene Zwecke vorzunehmen.
>
> 3. Die Freiheit, Kopien der Software anzufertigen, und diese
> Kopien weiterzuverbreiten.
>
> 4. Die Freiheit, angepasste/veränderte Versionen der
> Allgemeinheit zugänglich zu machen.
>
> Im Gegensatz zu anderen Open Source Lizenzen, wie der
> BSD-Lizenz oder der Artistic License, stellen die von der
> Free Software Foundation herausgegebenen Lizenzen sicher,
> dass Freie Software frei bleibt, das heisst, das Änderungen
> an die Gesellschaft zurückfliessen. Dies ist nötig, um eine
> Weiterentwicklung der Programme zu ermöglichen.

Ich würde mir überlegen, nur den obigen Teil zu schicken.  Das halt je
nachdem ob du als Leserbrief gedruckt werden willst (zB. Limite 300
Wörter), oder ob du einen eigenen/neuen Artikel anregen willst.  Falls
ja, solltest du das vielleicht in der Einleitung schreiben.

> Freie Software hat auch Auswirkungen auf die Wirtschaft und Politik:
>
> 1) Freie Software wird ständig von vielen "gratis" weiterentwickelt,
> und genügt oft höheren Qualitätsanforderungen als
> "proprietäre Software". 
>
> 2) Die Tatsache, dass viele, oft hochqualifizierte Menschen
> an der Weiterentwicklung beteiligt sind, kann  zu
> niedrigeren Wartungskosten führen. 
>
> 3) Nicht die Software selbst, sondern Dienstleistungen rund
> um das Softwareprodukt werden zum Motor der Unternehmung.
>
> 4) Freie Software belebt die Konkurrenz. Schlechte Produkte
> werden es schwer haben, sich gegen bessere zu behaupten. 

Typo: Software statt Spftware:

> 5) Freie Spftware gibt KMUs eine Chance, mit den grossen zu
> konkurrieren. Was zählt ist Leistung, nicht Grösse.
>
> Noch etwas zu GNU/Linux: Der Fachmann versteht unter "Linux"
> lediglich ein kleines Programm ("Kernel"), welches Hardware verwaltet
> und andere Programme lädt. Alle "Anwendungen" sind 
> strikt betrachtet nicht Teil von Linux. Dies ermöglicht es auch,
> "proprietäre" Software für Linux zu schreiben und zu
> vertreiben. Sie muss sich lediglich mit den vielen freien
> Programmen mit ähnlicher Funktionalität messen.

GNU/Linux Namensproblem: OK.  Den Hinweis auf proprietäre Software für
Linux ist unmotiviert.  Zum einen kein Zusammenhang mit dem Rest des
Briefes, zum anderen hat dies der Author im Artikel auch zugegeben:
"Das bedeutet zwar nicht, dass jedes Linux-Programm gratis benutzt
werden darf, nur weil Linux unter der GPL steht."  Somit würde ich das
auch weglassen.  Oder besser:  Das Namensproblem in einem zweiten Teil
als Hinweis für die Redaktoren statt als Bestandteil des Leserbriefes
erwähnen.

Alex.