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Familie Oehler oehlers at bluewin.ch
Sam Nov 16 10:50:25 CET 2002


salü zusammen,

ich verfolge die diskussion auf wilhelmtux schon seit längerem. es gibt
durchaus sehr interessante ausführungen. dies sind jene mit sachlichem
inhalt, welche auch raum für andere interessen lassen. das erfreut.

weniger erfreulich (diplomatische formulierung) sind beiträge, welche
ich persönlich dem puritanistischen lager zuordne. fanatisch darf ich
nicht gebrauchen - oder?

auch ich bin "EINER" der überzeugt mit lynx und vi arbeitet. allerdings
betrachte ich die angelegenheit etwas differenzierter. ähnlich einer
gespaltenen persönlichkeit ist mein verhalten auf einem server und einer
workstation unterschiedlich.

auf dem server:
-lese ich keine e-mails - es gibt imap oder anderes.
-starte ich keine browsers mit ausnahme des lynx(4 mal jährlich).
....und so weiter

auf der workstation:
-speichere ich keine wichtigen daten
-konfiguriere ich die gefährlichen services lokal
-nutze ich die angenehmen features oder möglichkeiten und riskiere die
maschine ab und neu zu installieren. so habe ich 2 überzeugende gründe
die dinger regelmässig neu zu installieren. windows und viren.

es gibt nun einmal unterschiedliche bedürfnisse. sogar solche, welche zu
unlösbaren zielkonflikten führen. beispielsweise jener: <keine plugins
in browsern> und zugang <für jeden (blinde und gehörlose)>

ich musste auch zuerst den fakt akzeptieren lehren, dass kommunikation
im wesentlichen aus zwei komponenten besteht: dem inhalt und der
verpackung. funktioniert etwa so wie beim essen. der amerikaner isst,
damit er das hungergefühl los wird. beim franzosen ist das erlebnis
wichtiger. der eine akzeptiert deshalb keinen teller, der nicht gefüllt
ist und dem anderen spielt es keine rolle, wenn nach dem essen noch
etwas hungergefühl übrig bleibt.

angewandt auf die informatik ist die darstellung wichtig. mitunter ist
die darstellung sogar entscheidend. da kann man diskutieren so lang man
will. auch ignorieren nützt da nicht viel. da wunders auch nicht wenn,
mit abnehmender sachkompetenz die darstellung wichtiger wird. das hat
eben der billy erkannt - und - vermarktet.

von dem standpunkt aus betrachtet haben javascript und .... eben doch
existenzberechtigung. schlicht und einfach, weil die mehrheit der
benutzer deren möglichkeiten fordern. deshalb würde ich den anspruch auf
puritanistische anwendung des html im bereich des extremen einordnen.
die begründung, jeder müsse zugang zu den seiten haben wie blinde und
gehörlose ist in sich ein widerspruch, da html explizit diese
möglichkeiten nicht bietet.

ich schätze das risiko, dass man sich mit solchen forderungen als
extremist (fanatiker) selbst ins abseits drängt als relativ hoch ein.
ich würde es auch sehr bedauern, wenn sich diese gruppe durch intoleranz
die leicht geöffneten türen wieder selbst zuschlägt.

en schöne tag wünscht
jürg

ps: ich habe noch ein vt100 terminal aus dem letzten jahrtausend.
deshalb werdet ihr euch nicht auf den 7bit us-ascii zeichensatz
beschränken müssen :-)).

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