[wilhelmtux-discussion] das kind ruft aus dem brunnen

Michael Jaeger mjaeger at hilogix.com
Fre Jun 14 08:51:42 CEST 2002


boos at trash.net wrote:
>
>Erwaehnt wird Wilhelmtux in folgendem Abschnitt:
>...

so gleiten einem die zügel aus der hand...

>Es sind nicht allein finanzielle und technische Argumente, mit denen den
>Behörden ein Systemwechsel nahegelegt wird; es gibt auch politische
>Gründe. Für Bürgerinitiativen wie Wilhelm Tux in der Schweiz oder
>Bundestux in Deutschland (benannt nach dem Linux-Maskottchen Tux) 
bildet
>Open-Source-Software eine Voraussetzung, dass die Verwaltung für die
>Bürger bis aufs letzte Bit überprüfbar und von ausländischen Kräften
>unbeeinflussbar funktioniert.
>...

das bild in der öffentlichkeit ist demnach nicht das, was wir gerne hätten. 
bürgerinitiative nimmt uns den anspruch auf eine kompetente einschätzung 
der notwendigkeiten. eine bewegung von IT-spezialisten wäre 
anzustrebendes attribut, um glaubwürdig zu sein.

überprüfbarkeit und unabhängigkeit von ausländischen kräften sind zwar 
richtig als ziele, dürfen aber nicht so daherkommen, damit wir keine 
paranoia-wahrnehmung provozieren.

konsequenz: wir können nicht mehr einen monat warten, um unsere 
gründung bekanntzugeben. das muss jetzt so schnell als möglich passieren. 
vorgängig müssen die homepage-texte eingepflegt und die 
unterstützerliste auf DB-betrieb umgestellt werden (ist von dietrich).

vorschlag: bis montag werden die HP-anpassungen gemacht und ich 
versende das pressecommunique an alle grösseren redaktionen. es fehlt 
noch der kommentar zum text. 

"Mit Wilhelm Tux engagiert sich die Open-Source-Bewegung in der Schweiz 
erstmals politisch

Kampagne für freie Software lanciert

Bern, Juni 2002 – Die Schweiz ist ein Entwicklungsland in Sachen 
Informationstechnologie. Es fehlen klare Rezepte, wie Organe des Staates 
untereinander und mit den Bürgern Daten austauschen sollen. Mit Wilhelm 
Tux wurde ein Verein zur Förderung freier Software in der Schweiz ins 
Leben gerufen. Die Aktion will eine konstruktive Atmosphäre für Open 
Source schaffen und die Verwendung offener Standards bei staatlichen 
Institutionen forcieren.

Hinter der neuen Dachorganisation, deren Gründung zweimonatige 
Gespräche vorausgingen, stehen IT-Unternehmen, Linux-User-Groups und 
unabhängige Unterstützer freier Software. Sie setzten sich zum Ziel, das 
Thema "Open Source" auch in der Schweiz in die politische Diskussion zu 
bringen. Mit Veranstaltungen, Medienarbeit und der Internetplattform 
wilhelmtux.ch soll die öffentliche Diskussion angeregt und aktiv informiert 
werden.

Wichtigste Adressaten sind der Bürger und der Staat. "Es ist eine Frage des 
Demokratieverständnisses, ob von der öffentlichen Hand verwendete 
Software Einblick in den Quellcode zulässt", sagt Dietrich Feist, Präsident 
von Wilhem Tux. Nur so könne man sicher sein, dass Daten nur im Sinne 
des Anwenders genutzt werden. "Gerade beim e-Voting werden die 
Bürger sich nicht blind darauf verlassen wollen, dass ihre Anonymität 
gewahrt bleibt. Dazu müssen die Funktionen transparent sein."

Mit dem Ziel, Open Source Software in allen staatlichen Institutionen 
einzusetzen, werde aber auch das Budget entlastet. "Für Freie Software 
müssen keine Lizenzkosten entrichtet werden", meint Dietrich Feist, "Damit 
entfallen auch die hohen Aufwendungen für regelmässige Updates."

Die Kampagne hat sich ein hohes Ziel gesetzt: Nur wenige Politiker haben 
sich bisher mit der Grundsatzfrage auseinandergesetzt, was der Einsatz von 
Software kommerzieller Hersteller bedeutet. Unlösbar ist die Aufgabe nicht. 
Das zeigt der Blick nach Deutschland. Hier hat es die 
Interessengruppe "Bundestux" im Mai dieses Jahres mit ihrem enormem 
Einsatz geschafft, den Ältestenrat des Bundestages von den Vorteilen von 
Open Source Software zu überzeugen. Jetzt wird Linux im Serverpark des 
deutschen Parlamentes die Hauptrolle spielen."

gruss,

michi