[wilhelmtux-announce] Weiterbildungstagung 2008
Theo Schmidt
theo.schmidt at wilhelmtux.ch
Fre Apr 25 10:07:11 CEST 2008
Liebe Abonnierte der Mailing-Liste Wilhelmtux-Announce,
Am 24. Mai findet eine Veranstaltung in Zürich statt:
Weiterbildungstagung 2008
Wie und wo wird Freie Software und offenes Wissen im Schulalltag
eingesetzt? Wie erhält man Support für Open Source Software und welche
rechtlichen Aspekte gilt es zu berücksichtigen? Antworten auf diese
Fragen stehen an der 2. OSS-Weiterbildungstagung in Fachreferaten,
Fallbeispielen und Workshops im Zentrum.
Datum: Samstag, 24. Mai 2008
Ort: EB Zürich, Kantonale Berufsschule für Weiterbildung,
Bildungszentrum für Erwachsene BiZE, Riesbachstrasse 11, 8008 Zürich
Kosten: CHF 120.00 (inkl. Tagungsunterlagen, CD-ROM Ubuntu Swiss Remix,
ohne Mittagessen)
!! Bitte anmelden bis 2. Mai 2008 !! (Bei zu wenigen rechtzeitigen
Anmeldungen kann die Veranstaltung nicht durchgeführt werden.)
Kennen Sie Lehrpersonen oder andere, die sich hierfür interessieren
könnten? Bitte machen Sie sie auf diese Veranstaltung aufmerksam. Ein so
umfassendes Programm gab es in der Schweiz noch nie! Siehe
http://www.ossanschulen.ch/weiterbildungstagung-2008/
oder das Programm unten.
Mit freundlichen Grüssen,
Theo Schmidt
Präsident Wilhelm Tux
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Programm Weiterbildungstagung 2008
09.00h Kaffee und Gipfeli
09.30h Begrüssung durch Jacqueline Peter, SVIA und Matthias Stürmer
09.35h "RTFM!" - Wie man Hilfe von der FOSS Community bekommt und wie
nicht Marcus Dapp, ETH Zürich
10.10h Praxisbeispiel Linux Desktops in der Primarschule Ried-Brig
Mario Fux, Universität Zürich
0.50h Wikipedia in der Schule - Verbieten oder verwenden? Nando
Stöcklin, PH Bern
11.10h Pause
11.30h Open Source als rechtliches Konzept Dr. Christian Laux, Anwalt
12.10h OSS auf dem Mac - Eine aktuelle Übersicht erprobter Programme
Martin Ammann, Gymnasium Linde Biel
12.20h Work in Progress - Einsatz von FOSS an der BerufsBildung
Winterthur Wolfgang Pfalzgraf, BerufsBildung Winterthur
12.30h Ubuntu-Stolpersteine im Alltag Joe Schütz, educa.ch
12.40h Gemeinsames Mittagessen
14.00h Workshop Sessions: (Details siehe unten)
1. Einstieg Thin Client System mit LTSP (Linux Terminal Server Project)
2. OSS-Einführungsprojekte in Schulen
3. Online-Lerninhalte produzieren mit Open Source Software
4. Blogs und Wikis in Lernumgebungen einsetzen
5. Open Source als Erweiterung der Sonderregelung für Schulen
6. Attraktive Publikationen mit Scribus und GIMP
15.30h Pause
15.50h Kurzpräsentationen zu informatica08-Projekte, FreieComputer.ch,
Thin Client Demo-Anlage, OLPC in der Schweiz, Weiterbildungsangebot zu
OSS, Ubuntu Swiss Remix (Details siehe unten)
16.20h Fazit und Diskussion im Plenum
16.40h Abschluss und Apéro
Referate am Morgen
"RTFM!" - Wie man Hilfe von der FOSS Community bekommt und wie nicht
Wer sich mit Freier/Open Source Software (FOSS) auseinanderzusetzt, hört
bald von der berühmten "Community", die einem bei Problemen
unentgeltlich und rasch helfen würde. Die Frage ist nur, wo sind die
denn alle? Wie finde ich sie, wenn ich ein Problem, eine Idee oder einen
Fehler gefunden habe? Und was ist der Unterschied zum Bezahl-Support von
propietären SW-Herstellern? Da es sich bei der FOOS Community um eine
Werte-Gemeinschaft handelt, sollte man verstehen, wie(so) sie
funktioniert. Der Vortrag gibt einen Einblick in die vielfältigen
Kanäle, sowie Tips zu DOs and DONTs im täglichen Umgang.
Referent: Marcus M. Dapp, ETH Zürich, Doktorand and Forschungsassistent
im Bereich Open Source Software, www.digisus.info
Praxisbeispiel Linux Desktops in der Primarschule Ried-Brig
Seit mehr als 3 Jahren arbeitet die Grundschule der Gemeinde Ried-Brig
schon mit ihrem GNU/Linux-Desktops auf KDE und (Free)NX Basis. Dass
dabei die alte eingesetzt Lernsoftware eigentlich für Windows
geschrieben wurde, fällt nur wenigen auf; dass nun aber auch von zu
Hause übers Internet der gleiche Desktop wie in der Schule auch nach
Hause geholt werden kann, egal welches Betriebssystem dort wohnt,
interessiert schon eher.
Referent: Mario Fux, Student der Pädagogik, Informatik und
Computerlinguistik an der Universität Zürich
Open Source als rechtliches Konzept
Es gibt eine Vielzahl von Lizenzen für sogenannten Open Content sowie
für Open Source Software. Alle diese Lizenzen folgen demselben
Grundprinzip: Das Recht wird dazu benutzt, Kreativität zu erleichtern.
Der Vortrag präsentiert das Grundprinzip und gibt einen kurzen Überblick
seiner Spielarten.
Referent: Dr. Christian Laux, Anwalt in Kanzlei Niederer Kraft & Frey
und Mitgründer von Openlaw, Plattform für Recht und freie Software
OSS auf dem Mac - Eine aktuelle Übersicht erprobter Programme
Seit vielen Jahren wird an unserem Gymnasium die ICT-Ausbildung
integriert angeboten: Anstatt in eigens dafür vorgesehenen Lektionen
bestimmte Inhalte zu vermitteln wird damit gewartet, bis es vom Thema
her Sinn macht. So können beispielsweise im Englisch die Grundlagen der
Audiobearbeitung anhand von News gelernt, im Bildnerischen Gestalten
(Trick)-Filme produziert und im PPP Umfragen statistisch ausgewertet
werden. Da wir an unserer Schule im Unterrichtsbereich ausschliesslich
Apple Macintosh benutzen, hat in den letzten Jahren – dank der
Unix-Basis von MacOS X – die verfügbare Open Source Software stark
zugenommen. Der Vortrag bietet einen aktuellen Überblick.
Referent: Martin Ammann, ursprünglich Primarlehrer, heute
ICT-Verantwortlicher am Gymnasium Linde in Biel und am Institut für
Heilpädagogik der PHBern.
Work in Progress - Einsatz von FOSS an der BerufsBildung Winterthur
An der BerufsBildung Winterthur wird nach Möglichkeiten gesucht, um auf
FOSS umsteigen zu können. Über erste Erfahrungen kann bereits berichtet
werden: Auf allen neu beschafften Rechnern wird neben MS-Office auch
OpenOffice.org installiert. Im Sprachunterricht wird der Einsatz von
Pauker getestet. Und Ende 2007 stehen zwei Wagen mit je 20
Ubuntu-Laptops im Einsatz.
Referent: Wolfgang Pfalzgraf-Tross, Physiklehrer, ICT-Verantwortlicher
der BMS der BerufsBildung Winterthur
Ubuntu-Stolpersteine im Alltag
Weshalb setzt sich Linux nicht schneller durch? Wieso scheitern einige
Neueinsteiger und landen wieder bei Windows? Welches sind die häufigsten
Ursachen des Scheiterns? Wo gibt es tellerfertige Abhilfe zu solchen
Ursachen? Mit jedem Erscheinen einer neuen Distribution versuchte der
Referent erneut den Linux-Einstieg zu meistern und kann nun über
Stolpersteine und deren Lösungen berichten.
Referent: Joe Schütz, educa.ch
Angebotene Workshop Sessions
1. Einstieg Linux Thin Client Installation
Linux Thin Clients bieten mehrere Vorteile für Schulen. Neue Thin
Clients sind kostengünstig, wartungsfrei, langlebig, lautlos, klein und
haben minimalen Stromverbrauch. Andererseits können auch alte PCs als
Thin Clients eingesetzt werden wodurch kaum zusätzliche Kosten anfallen
(evt. neue Netzwerkkarte), die "volle Server-Leistung" auch auf den
Altgeräten möglich ist, optische Laufwerke weiterhin benutzbar sind und
keine Festplatten mehr benötigt werden. Generell besitzen Thin Clients
Vorteile wie zentrale System-Administration, Datenspeicherung sowohl
zentral wie lokal (z.B. USB-Sticks), Zugriff auf Daten und/oder
Programme auch von zu Hause möglich und selbst Audio und einfache
Video-Anwendungen sind weiterhin möglich.
Inhalt, Lernziele: Einführung Linux Terminal Server Project (LTSP),
Demo-Installation, Konfiguration
Verlangtes Vorwissen: Linux Grundlagen und Netzwerk-Kenntnisse
Anzahl Teilnehmer: mind. 3, max. 15
Workshopleiter: Amadeus Wittwer, Linux-Administrator Meteotest; Theo
Schmidt, Präsident Wilhelm Tux, Projektleiter Thin Client Demo-Anlage
2. OSS-Einführungsprojekte in Schulen
Open Source Software ist attraktiv für Schulen dank niedrigeren Kosten,
höherer Sicherheit und Zuverlässigkeit bei kleinem Betriebsaufwand und
insbesondere auch dank einer sehr grossen Auswahl an Softwarepaketen.
Wie aber kann eine Schule ihre Informatik auf Linux migrieren oder neu
aufbauen? Welche Erfahrungen haben andere Schulen bereits damit gemacht?
Welche Vorteile, aber auch welche Nachteile bringt Open Source Software
und Linux für die Schule, die Lehrkräfte und die Schüler? Solche und
ähnliche Fragen werden anhand eines Fallbeispieles "Einführung von Linux
an der Schule" besprochen.
Inhalt, Lernziele: Einführungsprojekt von OSS/Linux leiten und
durchführen, Migrationen zu Linux planen und umsetzen, Auswahl der
Architektur und Hardware, was ist bei Ausschreibungen zu
berücksichtigen, anfallende Initial- und wiederkehrende Kosten, wer kann
Support leisten
Verlangtes Vorwissen: konkrete Fragen zum Thema, ev. bereits gemachte
Erfahrungen
Benötigte Infrastruktur: keine
Anzahl Teilnehmer: mind. 3, max. 20
Workshopleiter: Martin Gafner, stv. Bereichsleiter Operations von Puzzle
ITC
3. Online-Lerninhalte produzieren mit Open Source Software
OSS kann auch zur Produktion konkreter Online-Lerninhalte genutzt
werden. Am Beispiel des OS-Learning Management Systems (LMS) „moodle“
wird aufgezeigt, wie die Brücke vom technischen Werkzeug zum didaktisch
konzipierten und nutzbaren (Lern-)Inhalt geschlagen wird. Durch kreative
Nutzung der gewünschten Basisapplikationen und gezielten
Weiterentwicklungen werden aus den bekannten, jedoch auch
einschränkenden LMS-Formaten völlig individuelle und multimediale
Lernangebote, welche für die Nutzenden nicht einmal mehr als
LMS-basierte Lerninhalte erkennbar sind.
Inhalt, Lernziele: Grundlegende didaktische und betriebswirtschaftliche
Überlegungen, Erstellung und Betrieb/Unterhalt von Online-Lerninhalten,
Einblick in die Arbeit mit einem LMS wie Moodle als
„Produktionstechnik“, pädagogisch-didaktische Argumente für den Einsatz
von OSS.
Verlangtes Vorwissen: grundsätzlich kein spezifisches Vorwissen.
Interesse für didaktisch-pädagogische Fragen/Aspekte von Vorteil.
Anzahl Teilnehmer: mind. 5, max. 20
Workshopleiter: Matthias Vatter und Othmar Wehle, LerNetz AG
4. Didaktischer Umgang mit Blogs und Wikis
Wikis und Blogs sind trendige Internet-Instrumente und eignen sich zur
individuellen Erarbeitung und Vertiefung von Lerninhalten sowie zur
effizienten Zusammenarbeit von Lerngruppen im Netz. Der sinnvolle
Einsatz dieser Instrumente unterstützt das selbst gesteuerte und
lebenslang aktive Lernen und fördert Kompetenzen wie Kommunikations-,
Sozial- und Lernkompetenz. Wie werden diese neuen Medien sinnvoll
eingesetzt? Welche didaktischen Aspekte sind zu berücksichtigen?
Inhalt, Lernziele: Erfolgreiche Beispiele von Wiki und Blog-Einsatz in
Lerngruppen und beim individuellen Lernen kennen lernen. Lernstrategien
mit Blogs und Wikis umsetzen.
Verlangtes Vorwissen: Gute Computer- und Internetkenntnisse und
Interesse für didaktisch-pädagogische Fragen von Vorteil.
Anzahl Teilnehmer: mind. 6, max. 20
Workshopleiter: Miriam Fischer, Projektleiterin und Ausbilderin EB
Zürich, Autorin netzlernen.ch
5. Open Source und Creative Commons-Lizenzen
Das Urheberrecht privilegiert den Unterricht in der Klasse. Lehrpersonen
brauchen nicht für jede Einzelnutzung eine urheberrechtliche Erlaubnis
einzuholen, vielmehr ist für den Unterricht in der Klasse jede
Werkverwendung erlaubt. Mit dem Schlussgong aber endet neben dem
Unterricht auch die Sonderregelung. Open Source öffnet hier neue Wege.
Inhalt, Lernziele: Korrekter Umgang mit freien Inhalten, eigene und
fremde Werke veröffentlichen, die Unterschiede der zahlreichen Open
Source Lizenzen, die korrekte Verwendung von Creative Commons Lizenzen,
was ist legal und was nicht.
Verlangtes Vorwissen: keines
Anzahl Teilnehmer: keine Beschränkung
Workshopleiter: Dr. Christian Laux, Anwalt in Kanzlei Niederer Kraft &
Frey und Mitgründer von Openlaw, Plattform für Recht und freie Software
6. Attraktive Publikationen mit Scribus und GIMP
Mit dem Open Source Layout-Programm Scribus kann jeder technisch und
gestalterisch anspruchsvolle Dokumente erstellen, denn Scribus läuft auf
allen gängigen Betriebssystemen und ist in wenigen Stunden erlernbar.
Für die Bildbearbeitung ist GIMP die fortschrittlichste Open Source
Anwendung, die Adobe Photoshop nur wenig unterlegen ist und ebenfalls
plattformunabhängig auf Linux, Mac und Windows läuft.
Inhalt, Lernziele: Dokumente mit Texten und Bildern in Scribus layouten,
Vorlagen erstellen, Exportieren als PDF für Druck und Internet,
Einführung Bildbearbeitung mit GIMP
Verlangtes Vorwissen: Beherrschen von Textverarbeitungs-Software, wissen
was ein Pixel ist und sich im Dateiexplorer des eigenen Betriebssystems
zurechtfinden
Benötigte Infrastruktur: Eigenen Laptop mit Netzteil mitbringen
(Betriebssystem spiel keine Rolle), vorinstalliertes Scribus (ist
notfalls auch als USB-Stick am Workshop erhältlich)
Anzahl Teilnehmer: mind. 5, max. 12
Workshopleiter: Paolo Donnicola, Inhaber donnicola design für
Animationen und Visualisierungen, dipl. Interaktionsleiter FH Hyperwerk
Kurzpräsentationen
CreativeCorner
CreativeCorner ist eine Plattform zur Förderung der freien digitalen
Kultur an Schulen. Das Projekt ist in zwei Teile gegliedert: CreativeBox
ist eine digitaler Kiosk zum Beziehen von freier Software, Musik, Filmen
etc. CreativeContent bietet Workshops für die Erstellung eigener
Inhalte. Für das Projekt werden engagierte Lehrkräfte für eine
Zusammenarbeit gesucht.
Referenten: Christoph Meier und Peter Gassner, [project21] studentische
Organisation für nachhaltige Entwicklung
FreieComputer.ch
Beim FreieComputer.ch Projekt geht es um Computer, wo Betriebssystem und
Anwendungsprogramme zu 100% freie Software sind. Eine Softwareauswahl
wird zusammengestellt und nebenberuflicher Support organisiert. Um
sicherzustellen, dass die Softwareauswahl die Bedürfnisse des Einsatzes
in Schulen abdeckt, wird die Zusammenarbeit mit Lehrkräften gesucht.
Referent: Norbert Bollow, Initiant des FreieComputer.ch Projekts
informatica08-Projekte der /ch/open
Das Jahr der Informatik 2008 - informatica08 - betont die Schlüsselrolle
der Informations- und Kommunikationstechnologien für den Wissensstandort
Schweiz. Als Mitglied der Trägerschaft führt die /ch/open mehrere eigene
informatica08-Projekte zur Förderung der Offenheit in der ICT-Landschaft
durch, u.a. auch den CH OPEN SOURCE AWARD mit der Kategorie Education
und gesponsorte LPI-Prüfungen für Leute in Ausbildung.
Referent: Matthias Stürmer, /ch/open Vorstandsmitglied
Kontakt: info at ossanschulen.ch