[wilhelmtux-announce] Afrikanische IT-Spezialisten in Treuchtlingen
Manuel Schneider [Everything Open]
m.schneider at all-things-open.org
Fre Mai 6 15:44:30 CEST 2005
Hallo Liste,
anbei ein Artikel bzgl. Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika und dem Einsatz
freier Software in der Verwaltung.
Grüsse,
Manuel
Afrikanische IT-Spezialisten in Treuchtlingen
"Stadt der offenen Quellen" als Beispiel für freie Software
Seit dem letzten Jahr befinden sich IT-Spezialisten aus sieben afrikanischen
Ländern in Deutschland um an einem Fortbildungsprogramm im Rahmen der
Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und den afrikanischen
Regierungen teilzunehmen. Wichtiger Bestandteil der Ausbildung welche durch
die Stiftung InWent getragen wird ist unter anderem eGovernment. Hier steht
in afrikanischen Ländern vorallem der Einsatz freier Software im Vordergrund.
IT-Fachleute aus Afrika werden deshalb am 17. Mai einen Tag in Treuchtlingen
sein, um sich vor Ort ein Bild über die Situation in der Stadt Treuchtlingen
zu verschaffen. Seit über drei Jahren setzt man dort freie Software auf
Thin-Clients und Server ein. Dabei wurde das kalkulierte Ziel von 40%
Ersparungen noch übertroffen. Die Zuverlässigkeit der Infrastruktur und die
Produktivität der Verwaltung konnte so erheblich gesteigert werden.
Der 1. Bürgermeister der Stadt Treuchtlingen, Wolfgang Herrmann wird am 17.
Mai die Besucher begrüssen. Er wird zudem aus Sicht der Entscheidungsträger
über die strategischen Überlegungen und der anfänglichen Skepsis bishin zu
seiner persönlichen Überzeugung sprechen.
Das Beispiel Treuchtlingen zeigt, dass IT-Projekte auch unter schwierigen
Rahmenbedingungen und mit knappen Ressouren erfolgreich und plangemäß
durchgeführt werden können.
Dass eine Migration nicht alleine mit der Entscheidung und der technischen
Umsetzung abgeschlossen ist, davon werden sich die Teilnehmer im Gespräch mit
den Nutzern überzeugen können. Zum Erfolg des Projekts gehört neben der
technischen Betreuung nicht zuletzt auch die Berücksichtigung subjektiver
Faktoren der Anwender.
Es geht nicht ausschliesslich darum, Entscheidungsträger zu überzeugen – das
Beispiel Treuchtlingen zeigt wie eine Migration "von unten" durch die
IT-Abteilung der Stadtverwaltung angestossen werden kann. Zur Umsetzung wird
Heinz-Markus Gräsing, Systemadministrator der Stadt, über die
Herausforderungen und die daraus entstandenen Verbesserungen berichten. Aus
den Erfahrungen und den in der Stadt entwickelten Anpassungen entstand das
Portal open-government.org über das sich Kommunen austauschen und beraten
können.
Sebastian Mayer, Geschäftsführer der Firma r-zwo-r welche als Dienstleister
Treuchtlingen beraten hat, spricht über die Rolle der externen Beratern bei
solchen Migrationsprozessen. Im Mittelpunkt steht auch die Frage, ob mit
freier Software überhaupt Geld verdient werden kann. Mayer wird dabei auf die
Kostenstruktur des Projekts eingehen und erklären wie die Ersparnisse
erreicht werden konnten und ob dabei Zugeständnisse gemacht werden mussten.
Für die Besucher ist vorallem der Maßstab des Projektes passend: Die
Stadtverwaltung Treuchtlingen ist einerseits gut überschaubar und erlaubt so
Einblicke in alle Bereiche der Verwaltung, andereseits besitzt sie mehr
Abteilungen als andere Städte vergleichbarer Grössse.
In der IT-Branche zieht das Projekt bereits weite Kreise mit „two“ (things
well organized) wurde vor einiger Zeit bereits eine open-source-Software
(OSS) für alle Fachverfahren veröffentlicht, für die es noch keine eigene
Software gibt. Nun folgt der bayrische Aktenplan für KDE, weitere
Fachanwendungen wurden bereits angedacht.
Für die Bürger selbst hat sich jedoch noch nicht viel verändert, auch wenn die
Website der Stadt ebenfalls mit OSS erstellt ist und in Zukunft an
Fachverfahren angebunden werden soll. Da die Hersteller der Fachverfahren
hier keinen Anlass zur Unterstützung oder Offenlegung ihrer Verfahren sehen
wird die Stadt in Zusammenarbeit mit der Landesregierung erst ihre OSS-Pläne
umsetzen müssen damit dieser Schritt getan werden kann. Dies wird es dann
aber auch anderen Kommunen ermöglichen diese Schritt umzusetzen.
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Presse-Kontakt:
Manuel Schneider
+49 170 7740589
presse at all-things-open.org
Veranstalter:
FreiOSS.net
Maria-Foehrenbach-Str. 10
79111 Freiburg
Informationen über InWent gGmbH:
Die InWEnt - Internationale Weiterbildung und Entwicklung gemeinnützige GmbH
ist eine Organisation für internationale Personalentwicklung, Weiterbildung
und Dialog. Sie ist hervorgegangen aus Carl Duisberg Gesellschaft (CDG) und
Deutscher Stiftung für internationale Entwicklung (DSE).
http://www.inwent.org/
Informationen über FreiOSS.net:
Der Verein FreiOSS.net führt im Auftrag der InWent gGmbH die Aus- und
Weiterbildung der Teilnehmer durch. FreiOSS.net hat in Zusammenarbeitarbeit
der mit All-Things-Open-Projektgruppe diese Veranstaltung organisiert.
http://www.freioss.net/
Informationen zur All-Things-Open Projektgruppe (ATO):
ATO eine informelle Gruppe von Leuten welche aktiv mit freier Software
arbeiten und dabei regelmässig Veranstaltungen organisieren oder
unterstützen. Die daraus entstandenen Projekte wie open-government.org werden
in ATO gebündelt, ausserdem werden externe Projekte unterstützt. ATO ist
Mitglied bei FreiOSS.net und einigen Verbänden.
http://www.all-things-open.org/
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All-Things-Open Projektgruppe
m.schneider at all-things-open.org
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