[wilhelmtux-discussion] Schulcomputer kuenftig mit Windows- statt Macintosh-Systemen in Baselland?

Rolf Ackermann rolf.ackermann at spin.ch
Wed Mar 4 10:18:06 CET 2009


Hallo Peter

> Das möchte ich jetzt etwas relativieren. Wir (mein Arbeitgeber) haben
> uns sehr darum bemüht, mit freier Software Geld zu verdienen und tun es
> gerne auch weiterhin, wenn es irgendwie geht. Aber wir sind sehr oft auf
> die Haltung gestossen, dass bei einer kostenlosen Software gefälligst
> auch die ganzen Zusatzleistungen kostenlos sein müssen. Also
> Installation, Konfiguration, Wartung und Support. Nun ist es ja nicht
> so, dass bei kommerzieller Software die Kundenhaltung fundamental anders
> wäre, aber wenn man die Marge für ein Server-Windows in der Tasche hat
> kann man man dem Kunden einfach viel entspannter noch gratis ein paar
> Fragen beantworten als wenn man noch keinen einzigen Rappen Geld gesehen
> hat
Da ist genau der Schwachpunkt bei "Open Source" resp. "freie Software";
eine Aus-
sage meines Chefs vergesse ich nicht mehr: "Wenn ja schon die Software
gratis ist,
dann verlangt der Kunde auch gratis Support". Meine Aussage zu diesem
Punkt ist
auch immer die gleiche: "Stimmt, es gibt einen Gratis-Support; auf dem
Internet! Der
Kunde möchte aber auch betreut werden und praktisch alle Kunden sind
bereit für diese
Betreuung zu bezahlen". Lustigerweise akzeptieren 98% der Kunden diese
Aussage
ohne Diskussion, weil sie nämlich dann einen persönlichen Ansprechpartner
gleich-
zeigt haben!

Mir ist aber auch klar, dass dies ein Umdenken in zweierlei Hinsicht
braucht. Zum
einen ist es wichtig, dass die Kunden dieses neue Geschäftsmodell (freie
Software
und kostenpflichtiger Support) im positiven Sinn erleben (freie Wahl des
Supportes
via Community oder vom Hersteller). Dass dieses Geschäftsmodell
funktioniert sieht
man sehr gut bei JasperReports. Zum Anderen braucht es ein Bewusstsein, dass
nichts im Leben gratis ist, aber vieles gratis sein kann (niemand arbeitet
ohne Be-
zahlung, aber er kann Software ohne Bezahlung zur Verfügung stellen).

In den letzten 5 Jahren konnte ich feststellen, dass genau in diesem
Bereich ein
grosses Umdenken stattgefunden hat. Massgeblich daran beteiligt war mein Erz-
feind Microsoft durch ihr monopolistisches Verhalten. Viele Kunden wollen das
Diktat aus Redmont nicht mehr einfach so schlucken. Aber genauso viele
beissen
lieber in den sauren Apfel und machen die Faust im Sack statt etwas zu
unternehmen.

Viele Grüsse
Rolf





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