[wilhelmtux-discussion] Schulcomputer kuenftig mit Windows- statt Macintosh-Systemen in Baselland?

Theo Schmidt theo.schmidt at wilhelmtux.ch
Mon Mar 2 12:12:36 CET 2009


Im Kanton Baselland haben 4 Landräte eine Motion eingereicht, die gegenwärtige 
Mac-Landschaft bei den Schulcomputern mit der Zeit durch Windows PCs zu 
ersetzen, damit begründet, dass die SchülerInnen mit zwei Systemen (Mac in der 
Schule, Windows zuhause) überfordert seien, und dass man heute unbedingt Windows 
und Word, etc. beherrschen müsse.

Obwohl ich die Verbundelung von Hardware und Software von Apple unter dem 
Gesichtspunkt der Freiheit nicht so toll finde - Microsoft scheint mir 
diesbezüglich trotz geschlossenem System offener - finde ich die Motion nicht so 
toll und habe den Leserbrief unten geschrieben. Was meint ihr?

Viele Grüsse,
Theo Schmidt


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Redaktion Basler Zeitung

Zum Vorstoss im Landrat BL, Schulcomputer künftig mit Windows- statt
Macintosh-Systeme zu betreiben (BaZ 28.2.2009, Region.Schauplatz Seite 26):


Sehr geehrte Damen und Herren,

Der Wechsel Macintosh auf Windows ist unangebracht. Wenn schon, sollte
eine System-Migration auf Linux erfolgen, wie das die Kantone Solothurn,
Genf und Waadt anstreben und Tausende Schulen in Deutschland schon
gemacht haben. Linux-Systeme erlauben grosse Kosten-Einsparungen bei
Software, Hardware und Energie; nicht nur bei den Schul-Budgets
sondern auch zuhause. Sie sind Windows- und Mac-Systemen in den meisten 
Beziehungen ähnlich oder überlegen. Linux kann auch viele Windows-Programme, 
z.B. Lernsoftware, direkt oder virtualisiert
ausführen, wobei viele gute Schul-Programme schon vorinstalliert sind.
Anfällige Windows- und Macintosh-Monokulturen sind nicht mehr
zeitgemäss; heute ist System-Diversifikation angesagt.

Ein wichtiger Aspekt ist politisch: wollen Sie Ihre Kinder einem
mehrfach verurteilten Monopolisten wie Microsoft anvertrauen, der immer
wieder seine Marktmacht missbraucht? Die Firma Apple stürzt ihre Kunden
allerdings in noch grössere und teurere Abhängigkeiten, nicht nur bei
der Software, sondern auch bei der Hardware. Die moderne Lösung, womit
sich diese Abhängigkeiten durchbrechen lassen, heisst Freie Open Source
Software. Das sind nicht nur Linux- und ähnliche Systeme, sondern auch
freie Programme wie OpenOffice, die auf fast allen Betriebssystemen
laufen und sämtliche Standardformate unterstützen. Diese Unabhängigkeit
ist heute dringend nötig. Wohin es führt, wenn man immer nur den
Marktleadern vertraut, zeigen die Grossbank-Skandale.

Informieren Sie sich: http://www.ossanschulen.ch,
http://wilhelmtux.ch/dateien/PotentialLinuxVolksschule.html

Mit freundlichen Grüssen,
Theo Schmidt
Präsident Wilhelm Tux, Kampagne für Freie Software und Offene Standards




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