Re: [wilhelmtux-discussion] Microsoft hilft Lehrern auf die Sprünge

Manfred Morgner manfred.morgner at gmx.net
Tue Apr 25 01:34:52 CEST 2006


Hallo Andreas,

nur keine Unruhe! Gegen diese Entwicklung können wir nicht  
gegenhalten. Hier muss Darwin entscheiden. Entweder wir haben Glück  
(unwahrscheinlich) dann schiesst sich Microsoft selbst aus dem  
Rennen. Oder wir haben Pech, dann ist es eben wieder Zeit für einen  
Wechsel, dann geht der Fortschritt wieder nach Asien (wo er tausende  
von Jahren beheimatet war) und Europa wird wieder zu einer Dritte- 
Welt-Zone, wie es das in den letzten Jahrtausenden immer war.

Nun ist es zwar (was man als bedauerlich betrachten kann) noch nie  
vorgekommen, dass eine Gesellschaft, die sich auf einen Abgrund  
zubewegt, hätte auch nur ein Haar breit vom Kurs abweichen können.  
Dennoch musst Du doch folgendes zur Kenntnis nehmen: In den letzten  
1Mio Jahren hat sich der technologische Entwicklungsstand der  
Menschheit kontinuierlich verbessert. Das ging überwiegend ohne das  
Abendland. Wieso sollte es, nachdem wirtschaftlichen Verfall des  
Abendlandes, plötzlich aufhören?

Die Entwicklung wird weitergehen und wenn Du Deine Aktien genügend  
diversifiziert hast, wird es Dir zukünftig sogar viel besser gehen  
als den meisten, die vom Untergang überrascht werden, denn Du hast  
vorgesorgt. Wenn um uns herum alles in Elend und Armut versinkt, hast  
Du noch Kapital, für dass Du wenigstens noch etwas zu essen kaufen  
kannst - eine Weile - bis auch Du auf die Lebensmittelhilfe der UNO  
zurückgreifen musst. Solche Entwicklungen gehen aber selten schnell  
vonstatten. Der wirtschaftliche Niedergang und die Verarmung ganzer  
Kontinente ist ein schleichender, langwieriger Prozess.

Ein Freund meinerseits hat eine Weile lang Linux-Systeme aufgebaut  
und gepflegt. Das hat er aber aufgegeben und er arbeitet jetzt als  
begeisterter Windows-Dienstleister. Wieso? Ganz einfach, wie Bill  
Gates sagt: Microsoft schafft Arbeitsplätze. Mein Bekannter hatte  
einfach kaum etwas zu tun mit den Linuxinstallationen. Hingehen -  
installieren - heimgehen. Und dann? Nix mehr! Bei Microsoft Software  
kann er nun von halb so viel Kunden bestens leben, hat ununterbrochen  
zu tun und verdient Kohle ohne Ende.

Die einzige wirkliche Gefahr für Europas Wirtschaft besteht nun  
darin, dass eine andere Wirtschaftsregion diese Kaste der Schmarotzer  
eliminiert, indem Manager und hohe Beamte die richtigen  
Entscheidungen treffen. Aber ist das jemals passiert? Irgendwann in  
der Geschichte der Menschheit? Soweit mir bekannt, gibt es richtige  
Entscheidungen nur im Märchen.

Zu guter letzt solltest Du eins nicht vergessen: Microsoft arbeitet  
auch in China fleissig. Es wäre einfach nur Schicksal, wenn sie dort  
keinen Erfolg hätten, aber sie sind extrem clever, indem sie die  
Staaten mit lokalen Verrätern infiltrieren, die die kulturellen,  
religiösen, gesetzlichen, ethischen und gesellschaftlichen  
Gegebenheiten kennen und beherrschen und sich mit Hilfe von Microsoft  
an den eigenen Landsleuten bereichern wollen ohne selbst etwas zu  
leisten. Auf diese Weise okkupieren solche Typen ihre Heimatländer  
und erhalten dafür meistens jede Form der Anerkennung. Und bis auf  
sehr wenige Ausnahmen (wie Peru) ist das bisher auch gelungen. Mal  
sehen, was Peru von seiner Haltung in dieser Frage haben wird. Mal  
sehen! Und erstmal abwarten, ob Microsoft nicht eine gewissen  
Chancengleichheit mit Asien herstellt, indem sie dort erfolgreich  
wirken.

Am Fluss sitzen und warten bis die ...

ist dann eine gute Taktik, wenn man es mit einer Übermacht zu tun  
hat. Es hindert uns ja niemand, während des Wartens mit den Menschen  
zu sprechen, denen wir begegnen, oder?

Viele Grüsse,
Manfred.



Am 24.04.2006 um 22:30 schrieb Andreas Ratchev:

> Das wird unschön enden, glaubt mir... nennt mich paranoid oder was  
> auch
> immer, aber ich glaube dass M$ in letzter Zeit die Ohren gespitzt hat
> und auch vernommen, dass sich in Bern viel Kapital schlägt. Dabei  
> nehmen
> sie nicht den normalen Weg durch Bund und Kantone, sondern durch die
> Lehrpersonen. Wenn wir nicht bald handeln wird das unschön enden...
>
> Mfg, Andreas aus Zürich
>
> Am Montag, den 24.04.2006, 17:26 +0200 schrieb peter.ens at post.ch:
>> ... ohne worte !
>>
>> http://www.itreseller.ch/news/nw_single.cfm?nw_id=25350
>>
>> gruss - peter
>>
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