[wilhelmtux-discussion] Zukuenftige Organisationsform

Benedikt Trefzer trefzer at a2x.ch
Sat Sep 17 11:47:39 CEST 2005


Aber hallo

Einige Gedanken:

On Mon, 2005-09-12 at 17:59 +0200, Dietrich Feist wrote:
[...]
> Ich bin froh, dass Markus mittlerweile eine Diskussion um die Zukunft 
> von Wilhelm Tux anstossen konnte. Ich bin ebenfalls froh, dass es 
> offenbar ein paar Leuten wichtig ist, die Sache weitergeht.

Kann ich beipflichten. Vermutlich ist oder war gerade dies das Problem
von Wilhelmtux: Eine Diskussion in der "Community" hat nur beschränkt
stattgefunden. Jedermann/frau wird sich wohl gedacht haben:
Wilhelmtux, gute Sache, schöne Webseite
Wilhelmtux, bitter nötig
Wilhelmtux, scheint zu funktionieren
Also kümmere ich mich wieder um meine Nullen und Einsen !

Tatsache ist, dass Wilhelmtux an der Schnittstelle zwischen etablierten
Geschäftsalltag (:= ganz Allgemein verstanden, inkludiert auch
Lobbyarbeiten, und arbeiten anderer NPO's) und Community steht.
Diese zwei Personengruppen funktionieren und organisieren sich total
unterschiedlich. Der etablierte Geschäftsalltag (Naja das Wort ist nicht
so gluecklich ! vieleicht ist Prozess besser !) geht von klaren
Strukturen und Zuständigkeiten aus. Falls ich eine Frage oder Anregung
oder was weiss ich habe, finde ich eine Ansprechperson, die mir eine
Antwort gibt. In der Community ist das anders: ich formuliere meine
Frage/Anregung etc. und bekommen von irgendwem eine Antwort. 
Nun gut. Eigentlich ist das ja nichts neues. Das Stichwort dazu heisst
Basar oder Kathedrale !  

Wilhelmtux ist aus der Community entstanden und hat erfolgreich im
Geschäftsalltag bestanden.

> Nach drei Jahren im Vorstand kann ich eins ganz klar sagen: für die 
> Aufgaben, die Wilhelm Tux heutzutage hat, braucht man keinen Verein
und 
> keinen Vorstand. 
Dies ist meiner Meinung nach eine einseitige Betrachtungsweise. Ich gebe
Dietrich dahingehend recht, dass die Arbeiten in der Community mit und
ohne Verein gemacht werden können. Aber wer ist die Ansprechsperson für
den Geschäftsalltag. Der Geschäftsalltag (um dieses Wort weiter zu
verwenden) ist sich eine Organisation gewohnt, die Angesprochen werden
kann. Diese wurde mit dem Verein WilhelTux geschaffen. Die Community ist
ein Schritt auf den Geschäftsalltag zugegangen. 
WilhelmTux hat sich einen Namen erarbeitet, wie er nur durch eine
langfristigere Organisation erreicht werden kann. Man denke nur schon an
die Pressepräsenz. Oder habt ihr ihr in der Zeitung gelesen: der Linuxer
xy sagt. Nein es ist immer jemand aus einer Organisation ! 

Die Problematik, die sich meiner Meinung nach bei Wilhelmtux stellt ist
aus diesen Günden nicht Verein ja oder nein, sondern: 
Wie kann die Community motiviert werden bei WilhelmTux mitzuarbeiten und
sich einzubringen. Die Vereinsform gibt nur den Rahmen dazu. Den im
Geschäftsalltag üblichen Mantel. Wie es innerhalb des Mantels zu und her
geht ist eigentlich egal.

> Ohne Verein zu arbeiten würde heissen, wieder dorthin zurückzukehren,
> wo 
> wir angefangen haben. Das ist nicht prinzipiell schlecht, denn damals 
> waren wir richtig gut. Ohne Vorstand und Verein ist es kein grosses

genau. Und was ihr damals gemacht habt: 

> Der Verein Wilhelm Tux wurde damals aus verschiedenen Gründen
gegründet:
> 
> 1. Um eine schlagkräftige Lobbyorganisation für Freie Software zu
werden
>     und alle politisch interessierten FS-Anhänger zusammenzubringen. 
 
Ihr habt erkannt, dass Lobbyarbeit eine Organisationsform aus dem
Geschäftsalltag braucht, und habt WilhelmTux gegründet.
Hey gebt doch nicht auf, was erreicht wurde !
 
> Problem, dass sich Leute wieder spontan für Aktionen begeistern
lassen. 
> Wer etwas tut, der führt, genau wie bei der Freien Software. Niemand 
> muss mehr darauf warten, dass der Vorstand etwas macht. Unter den 
> Umständen wäre ich sogar selbst wieder bereit, mich zu engagieren.

Bis heute ist Wilhelmtux davon ausgegangen, dass der Vorstand die
Lobbyarbeit macht. Wieso ?
Wieso ist der Verein nicht ein Förderverein ? Das heisst: die Mitglieder
betreiben die Lobbyarbeit. Wilhelmtux stellt Dokumentation zur verfügung
und unterstützt die Mitglieder bei den Lobbyarbeiten.  Wohlgemerkt, der
Vorstand macht nicht selbst die Arbeit sondern vernetzt und unterstützt
bei Anfragen der Mitglieder. Und wenn niemand etwas macht ? 
Tja dann macht auch niemand etwas wenn der Verein nicht existiert !
Denn etwas verstehe ich nicht: Dietrich wieso willst du dich engagieren,
wenn der Verein nicht existiert, was du nicht taetest wenn der Verein
existiert ? (Sorry Dietrich ich will dich damit nicht persönlich
Angreifen, sondern ergründen wieso man denn davon ausgeht, das mehr geht
ohne Organisation als mit !)

So und nun noch zu guter letzt: Was kostet uns denn die Vereinsform.
Nicht viel ! Es braucht einen Präsidenten und einen Kassier und einen
Beisitzer. That's it. Der Kassier hat am meisten zu tun. Er muss
jährlich eine Abbrechnung erstellen. Alle andern koennen auch nichts
tun ! Eine Mitgliederversammlung kann auch schriftlich abgehalten
werden. Also muss wohl noch jährlich einmal der Jahresbericht mit
Rechnung verschickt werden. Ist alles eine Frage der Statuten !

So und wenn ich jetzt wüsste wie ich Mitglied werden könnte, dann würde
ich an der GV gegen die Vereinsauflösung stimmen.

Gruss

Benedikt Trefzer
-- 
A2x Trefzer Consulting
http://www.a2x.ch




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