Re: [wilhelmtux-discussion] Re: GNU/Linux in der öffentlichen Verwaltung in derSchweiz
Dietrich Feist
dietrich.feist at wilhelmtux.ch
Mon Aug 16 19:09:18 CEST 2004
Hallo Jürg,
> ...
>
> die paar zeilen lassen durchblicken, dass der kanton solothurn nur umgestellt
> hat, weil münchen umschwenkt. es gibt keine anhaltspunkte, welche auf einen
> sachlich und fachlich gut abgestützten entscheid deuten.
>
> ...
ich denke, du tust Herrn Bader Unrecht, sowohl mit deiner Argumentation,
als auch mit deinem Ton. Ich habe Herrn Bader vor ca. 1,5 Jahren auf
einer Veranstaltung in Olten getroffen und hatte dort durchaus den
Eindruck, dass er weiss, was er tut. Hier ein paar Bruchstücke aus
meiner Erinnerung, die deine Negativargumente hoffentlich entkräften:
- der Kanton Solothurn hatte bereits im Frühjahr letzen Jahres seine
gesamte Serverinfrastruktur auf GNU/Linux etc. umgestellt. Das Projekt
Desktopumstellung begann zu dieser Zeit gerade und hat von daher
mit Sicherheit nichts mit der Stadt München zu tun, die sich erst
Monate später zu einem solchen Umstieg entschlossen hat.
- was das Personal angeht, muss man sich vermutlich keine Sorgen machen.
Bereits für die Serverumstellung wurde ein Team zusammengestellt, das
sich mit GNU/Linux sehr gut auskennt. Es wurden neue Leute eingestellt
und das bestehende Personal weitergebildet. Wer sich mit der neuen
IT-Politik nicht anfreunden konnte, ist bzw. wurde gegangen.
- da zum Beginn der Umstellung vor ca. 3-4 Jahren (wenn meine
Erinnerungen hier korrekt sind) praktisch keine für ein Projekt dieser
Grösse geeigneten IT-Partner in der Schweiz zu finden waren, wurden
fast alle Lösungen in-house erarbeitet. Obwohl das nicht die kosten-
günstigste Lösung war, waren die Personalkosten insgesamt während und
nach der Umstellung doch spürbar geringer als bei der früheren
proprietären Lösung.
Falls du also glaubst, dass die Leute in Solothurn ein Haufen
Windows-Freaks sind, die aus Spargründen jetzt GNU/Linux einführen
wollen/müssen, ohne zu wissen, was sie tun, dann liegst du sehr
wahrscheinlich falsch.
Viele Grüsse,
Dietrich
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