[wilhelmtux-discussion] Projekt: Anbieterliste Freie
Software / Open Source [Support]
Theo Schmidt
tschmidt at mus.ch
Sat Oct 4 11:02:32 CEST 2003
Nicola Fankhauser schrieb:
>Der schweizer markt von anbietern/integratoren freier software /
>open source lösungen ist existent - was aber fehlt, ist eine
>übersicht.
>
>Um genauer zu sein, möchte ich eine anbieterliste solcher firmen erstellen.
>...
>Deshalb möchte ich euch zuerst um euren input bitten, damit dieses
>kleine projekt noch besser wird.
Das finde ich sehr gut. Als "GNU/Linux-Lobbyist" ist eines meiner
grossen Probleme, dass die Leute dann nach den Support-Möglichkeiten
fragen. Dabei ist vielen *nicht* geholfen, wenn man sie auf die
verschiedenen Mailing-Listen und Dokumentationen auf dem Internet
aufmerksam macht. Sie wollen keinem Verein beitreten, sind mit dem
Umgang mit Mailing-Listen oder auch genauen Internet-Recherchen nicht
vertraut und haben die Geduld nicht dazu. Sie wollen eben eine
Austellung von Organisationen und Geschäften, wo sie sofort
telefonieren oder sogar hingehen können. Sie sind bereit etwas zu
bezahlen, aber meistens nicht die Kosten von Hausbesuchen von
professionellen Informatikern zu üblichen Ansätzen.
Ich verstehe diese Leute sehr gut, denn ich bin selbst so: wenn ein
Problem meine Arbeit behindert will ich es sofort beheben und mich
nicht viele Stunden oder Tage damit abgeben müssen. Wenn GNU/Linux
auf dem Desktop populär werden soll, werden die meisten User ein
solche Einstellung haben, besonders Leute, die in einem kleinen
Geschäft tätig sind, welches keinen eigenen Informatiker / Supporter
zur Verfügung hat.
Wir haben in der Lugbe versucht eine Liste von Supportern
aufzustellen. Trotz langen Diskussionen und einer bemerkenswerten
internen Datenbank haben wir uns nicht über die Richtung einigen
können und das Projekt ist versandet. Das Problem besteht darin, dass
die meisten von uns naturgemäss nicht sehr kommerziell orientiert
sind, sondern uns auf hohem Niveau in Insiderkreisen bewegen (wollen)
und wenig Geduld mit den hohen Erwartungen der DAUs haben. Andere wie
ich haben zwar vielleicht ein kleines Geschäft, aber diesbezüglich
beschränkte Fach-Kompetenz und auch zu wenig Motivation für den
korrekten Umgang mit schwierigen KundInnen. Ein Lehrbeispiel einer
DAU-Kundin von mir diente uns zur Abschreckung in was man sich da
schnell reinbegeben kann.
Auf der anderen Seite scheint es in der Region der Stadt Bern keine
erfahrene Unternehmungen zu geben, die sich mit der Lugbe abgeben,
respektive mit den Support-Projekt etwas zu tun haben wollen. Und die
Professionalität hätte auch ihren Preis: horrende Stundenansätze
schrecken die meisten Leute ab ausser sie sind in einer absoluten
Notlage.
Ich meine es muss etwas zwischen den Extremen "Szene" und
"Voll-Profi" geben, wie uns die Macintosh-Gemeinde vormacht: dort
gibt es Leute mit Geschäften, die trotzdem in der "Szene" mithelfen,
und sogar eine Gratis Support-Hotline, 2 Mal pro Woche.
Auch in Deutschland ist es einfacher zu Support zu kommen: zahlreiche
Geschäfte inserieren in den Zeitschriften und es gibt mehrere
telefonische Hotlines mit Abrechnung über die Telefon-Rechnung. In
der Schweiz kann man soviel ich weiss nur den Advanced Support
Service der SuSE verwenden, welcher Fr. 3.x pro Minute kostet.
Zuletzt zu deiner Frage, Nicola, was kann *ich* tun?
In der Region Thun:
- Support auf bescheidenem Niveau (Anfänger-Fragen wie "Da kommt
immer nur "Login"!"), Festplatten auswechseln, etc.
- Support-Anfragen, die ich nicht selber erledigen kann, an Willige
weiterleiten.
- Linux Einführung (ich gebe diesen Winter eine solche an der
Volkshochschule Thun (falls sich 6 Interessierte finden): ich glaube
dies ist hier die erste solche Möglichkeit).
Beste Grüsse, Theo Schmidt, Steffisburg
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