Antwort: Re: [wilhelmtux-discussion] Re: Offene Software als Service Public: Artikel in der Woz

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Die Aug 12 09:20:55 CEST 2003


hallo david,

kurze erklärung: "das berkeley-modell" spielt auf die BSD-lizenz an. im 
gegensatz zur GPL verlangt sie nicht, dass ableitungen und 
weiterentwicklungen kostenlos sein und unter der gleichen lizenz stehen 
müssen. die GPL schützt code also zukunftsgerichtet, die BSD-lizenz nicht. 


für unternehmen (und gemäss rainer fischbacher auch den staat) ist dieser 
unterschied tatsächlich relevant, weil er die kommerzialisierung von 
entwicklungen zulässt. meiner meinung nach stimmt dies für die öffentliche 
hand jedoch nicht. die EU-kommission hat im vergangenen jahr in einem 
strategiepapier gefordert, dass EU-staaten software solidarisch entwickeln 
lassen sollen und dass die GPL hierzu das richtige mittel sei.

wenn deutschland eine software zur bewirtschaftung von 
wasseraufbereitungsanlagen entwickeln lässt, garantiert nur die GPL, dass 
portugal und griechenland direkt davon profitieren können ohne das 
damoklesschwert der lizenzkosten. dies gilt in einem weiteren schritt 
natürlich auch für drittweltstaaten. 

ich hoffe das war deutsch.

gruss,

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