[wilhelmtux-discussion] WOZ Artikel: Offene Software als Service public

Gaudenz Steinlin gaudenz at soziologie.ch
Sam Aug 2 19:25:30 CEST 2003


Meiner meinung nach ist der artikel nicht gerade gelungen. Folgendes Statement
dazu habe ich bereits bei symlink gemacht:

Meiner Meinung nach ist dieser Artikel nicht wirklich optimal, da er nur eine
Seite der freien Software wirklich versteht. Die Argumentation ist viel zu stark
auf frei=gratis ausgerichtet. Da er nur die Konsumentenseite betrachtet, kann er
gar nicht bemerken, wo das wirklich revolutionäre Potential der freien Software
steckt.
Ich würde zwar durchaus zustimmen, das nur wegen freier Software nun nicht
gerade gute Zeiten(tm) anbrechen, aber ich halte die Produktion von freier
Software doch für ein Phänomen, das man nicht einfach mit Selbstausbeutung der
Autoren abtun kann.
IMO müsste man verstärkt auf der Produktionsseite schauen, wenn man (wie der
Autor) die gesellschaftliche Bedeutung freier Software verstehen will. Gerade
weil sich bei freier Software Produktion und Nutzung vermischen können.

gruss gaudenz

Zitat von Alex Schroeder <alex at gnu.org>:

> Ich habe einen Artikel über Open Source Software in der WOZ
> gefunden...
> 
> http://www.woz.ch/wozhomepage/31j03/linux31j03.htm
> 
> Zitat:
> 
>     Gegenwärtig wird offene Software nur wie ein öffentliches Gut
>     konsumiert, doch nicht produziert und finanziert. Die Projekte
>     leben vorwiegend von den Ambitionen und der Selbstausbeutung der
>     dort Engagierten und zum Teil auch vom Sponsoring interessierter
>     Unternehmen wie IBM. Das stellt durchaus eine Schwäche dar. Die
>     Linux- AnhängerInnen machen sich allzu bereitwillig zum Opfer der
>     Legende, dass das dominierende Modell der offenen
>     Softwareentwicklung unschlagbar sei und automatisch innovative
>     Software von Spitzenqualität hervorbringe. Der ursprüngliche
>     Linux-Kernel stellt aber keinesfalls innovative Spitzentechnologie
>     dar, sondern folgt einem konventionellen Schema.  Das trifft auch
>     auf andere offene Software zu und kann als Erfolgskriterium vieler
>     Projekte gelten. Anders könnten sie nicht als Übungsraum einer
>     expandierenden Informatikausbildung fungieren.  Andererseits lebt
>     Linux auch von vielen qualitativ hochwertigen Komponenten, die aus
>     früheren, öffentlich finanzierten und damals tatsächlich
>     innovativen Projekten stammen, wie den Berkeley-Erweiterungen,
>     TeX, X11 oder dem Mach- Kernel, ohne den es ausserhalb der
>     Intel-Architektur kein Linux geben würde. Weshalb sollte man
>     offene Software nicht, wie andere öffentliche Güter, auch
>     öffentlich finanzieren?
> 
> Alex.
> -- 
> http://www.emacswiki.org/alex/
> I was on holidays from 2003-07-01 to 2003-07-29
> and have a lot of catching up to do.
> 
> 
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> wilhelmtux-discussion mailing list
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