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Christoph Kuhn
alis at chrisk.ch
Mit Sep 25 11:18:55 CEST 2002
Guten Morgen!
Am Dienstag, 24. September 2002 22.36 schrieb Manfred Morgner:
> kmLinux ist ein alter Hut,
und hat sich an Schulen auch sehr bewährt. Selbst im
Entwicklungsland Schweiz gibt es bestimmt schon über 10 Schulen,
die kmLinux einsetzen.
> aber auch die Jungs vom "Landesbildungsserver Schleswig-Holstein"
> können irren.
Genauso, wie unzählige Linuxfreaks...
> SuSE ist niedlich und cool windowsmässig aufzusetzen, aber es
> enthält relevante Komponenten die nicht frei ist
... die immer noch behaupten, Yast sei nicht frei, nur weil es nicht
haargenau die GNU Lizenz ist. Aber die Yastlizenz _ist_ frei, und
daher alle Bemerkungen diesbezüglich nicht haltbar.
Die Yastlizenz ist lediglich in dieser Hinsicht nicht frei, dass man
bei ihnen nachfragen muss, wenn man an Yast Geld verdienen will. Da
sehe ich nichts falsches daran. Jeder darf Yast nach belieben
verändern und weitergeben.
> und es enhält Sicherheits- und Konfigurationsprobleme aller
> ersten Ranges.
Und im Übertreiben sind auch viele recht gut ;-) Aber bei Debian
kann man dann schon getrost beide Augen zudrücken...
> Darum lehne ich es ab. Ich kenne auch einige
> Leute, die (wie ich) früher mit SuSE gearbeitet haben und genau
> deswegen jetzt mit Debian arbeiten.
Auch ich arbeite mit Debian, und ich muss sagen, Debian hat genauso
wie Suse seine Probleme. Debian ist nicht das Wunderheilmittel, und
ich muss aus eigener Erfahrung sagen, dass ich wesentlich besser
gefahren wäre, wenn ich das für Schulen optimierte kmLinux
eingesetzt hätte, anstelle des Debian, was mir unzählige Probleme
bescherte. Die Philosophie von Debian widerspricht an vielen
Stellen derjenigen eines Schulsystems.
Es ist mir nicht möglich, für jeden Schulserver duzende von Stunden
in die Anpassung eines Systems reinzustecken, vorallem, wenn es ein
System gibt, das diese Vorgaben bereits erfüllt.
DebianJr ist noch zu sehr junior und es wird wohl noch einige Zeit
brauchen, bis es erwachsen wird, doch schon ist DebianEDU am
Horizont, es wird da viel geredet und philosophiert, doch noch
steht fast nichts. Und Abuledu www.abuledu.org ist wiederum das
Gegenteil, es ist derart überausgearbeitet, dass es auf genau eine
ganz spezifische Schulsituation passt, und einem eine vorgegebene
Lösung aufzwingt. Zudem ist es kein Standardlinux mehr (das System
wurde scheints ziemlich verändert) und wenn man daran etwas ändern
will, muss man erst die ganze Philosophie dahinter verstehen (und
ich habe auch schon munkeln gehört, dass durch die
ent-standardisierung einige Sicherheitslücken geschaffen wurden).
Da bleibt momentan nur noch kmLinux, welches wohl als 'kleinstes
Übel' für den Schulbereich durchaus mit gutem Gewissen einsetzbar
ist.
> Mein Vorschlag: Mit Herrn Dr. Knopper in Kontakt treten und
> fragen, ob Interesse vorliegt unsere Arbeit zu unterstützen (was
> gegeben sein sollte) und in welcher Form dies möglich ist.
Knoppix ist ein Demosystem oder ein Sysadmintool, aber sicher keine
Schuldistri!
> Knoppix ist freie Software, kommt auch aus Europa, basiert auf
> Debian und enthält ein geniales HW-Autodetection-System sowie
> alle mitgelieferte Software fertig installiert.
Mit einem wahnsinns Sicherheitsloch!!! Hast du dir das System von
Knoppix noch nicht näher angesehen? Jeder Depp ist fähig, ein 'sudo
passwd root' zu machen! Spätestens nachdem ich das hier gepostet
habe.
Da ist praktisch JEDES SuSE System noch sicherer!
Ich will damit überhaupt nichts gegen Knoppix sagen, ich finde es
ein geniales System, aber ich habe etwas dagegen, wenn man immer
verschieden lange Spiesse ansetzt, um Distributionen zu
vergleichen. kmLinux hat seinen Platz genauso wie Debian. Und da
kmLinux speziell für den deutschsprachigen Raum optimiert ist, sehe
ich keinen Grund, weshalb man kmLinux nicht unterstützen soll.
Gruss
chris
--
Arbeitsgruppe Linux an Schulen ALIS
Christoph Kuhn, Moosweg 1, 9470 Buchs SG
http://www.edux.ch