From media at wilhelmtux.ch Mon Apr 3 23:00:54 2017 From: media at wilhelmtux.ch (Wilhelm Tux Schweiz - Media) Date: Mon, 3 Apr 2017 23:00:54 +0200 Subject: [wilhelmtux-announce] Wilhelm Tux Newsletter 04/2017 Message-ID: <5c26544a-d85c-d67f-e795-8887c54e9e9b@wilhelmtux.ch> Liebe Mitglieder, Unterstützer und Interessierte, sehr geehrte Damen und Herren Nächsten Monat findet unsere Mitgliederversammlung statt. Dazu laden wir Sie herzlich ein. Vorher informieren wir Sie über einige unserer Aktivitäten im vergangenen Vereinsjahr sowie über vereinzelte Themen, die uns an den monatlichen Workshops beschäftigt haben. Natürlich kann das nur ein kleiner Auszug sein. Denn zurzeit gibt sehr viele politische und informations- und kommunikationstechnische Entwicklungen, die potenziell in unsere Interessensgebiete fallen und die bedenkenswert oder bedenklich sind. Wie immer finden Sie unten weitere Informationen. Freundliche Grüsse Vorstand Wilhelm Tux 03.04.2017 Diese Nachricht erscheint sowohl auf der Discussion- als auch auf der Announce-Liste. ----------------------------------------------------------- ----------------------------------------------------------- Einladung zur Mitgliederversammlung 2017 Wir laden ein zur Generalversammlung 2017 unseres Vereins Wilhelm Tux ein am Dienstag, 9. Mai 2017, 18:30 Uhr in der Crêperie le Carrousel, Hallerstrasse 1, 3012 Bern. Anträge bzw. Traktanden müssen gemäss Statuten spätestens 7 Tage vorher dem Vorstand eingereicht werden (vorstand wilhelmtux.ch). https://www.wilhelmtux.ch/?PID=129&MID=7 ----------------------------------------------------------- Rückblick 2016 (Auswahl) Unser Jahr bei Wilhelm Tux war stärker von politischen Themen geprägt als auch schon. Die beiden netzpolitischen Vorlagen BÜPF und NDG, bei denen wir auf seiten des Referendumskomitees mitgearbeitet haben, konnten leider im ersten Anlauf nicht verhindert werden. Hier sind daher weitere Vorstösse geplant. Erfreulicher war hingegen das Ergebnis der Vernehmlassung zum revidierten Urheberrechtsgesetz, an der wir uns ebenfalls beteiligt haben. Vernehmlassung Revision Urheberrechtsgesetz URG: Wilhelm Tux hat eine Eingabe zu dieser Vernehmlassung verfasst. Offenbar gab es eine aussergewöhnlich grosse Menge an Vernehmlassungsantworten. Zwar steht die endgültige Fassung des Revisionsentwurfs durch das IGE noch aus, aber aus den inzwischen veröffentlichten Vernehmlassungsergebnissen scheint sich abzuzeichnen, dass einige der vorgesehenen Bestimmungen mit absehbar weitreichenden negativen Auswirkungen (insbesondere Art. 62 und 66) auf so breiten Widerstand stossen, dass sie in dieser Form nicht ins Gesetz aufgenommen werden sollen. Eingabe Wilhelm Tux zu dieser Vernehmlassung: https://www.wilhelmtux.ch/files/2016-03_Wilhelm-Tux_Vernehmlassung-URG_V08_final.pdf [PDF] Task Force URG (Interessen Gedächtnisinstitutionen, Bildung, Wissenschaft): http://urg-lda.ch/ Digitale Gesellschaft - Beiträge zum Stichwort Urheberrecht: https://www.digitale-gesellschaft.ch/category/urheberrecht/ Bund - Veröffentlichte Vernehmlassungsergebnisse: - Bericht [PDF]: https://www.admin.ch/ch/d/gg/pc/documents/2677/URG-Revision_Ergebnisbericht_de.pdf - Alle Ergebnisse des Vernehmlassungsverfahrens zum Urheberrechtsgesetz (URG): https://www.ige.ch/urheberrecht/modernisierung-des-urheberrechts-2015/ergebnisse-des-vernehmlassungsverfahrens.html Abstimmung Nachrichtendienstgesetz (NDG): Wilhelm Tux hat Informationen zur Verfügung gestellt, an Arbeitsgruppen mitgemacht und empfohlen, die Vorlage abzulehnen. Bekanntlich wurde sie aber deutlich angenommen. Es war schwierig zu vermitteln, dass das Gesetz unverhältnismässige Einschnitte in die Souveränität und Freiheit der Schweizer Bürger mit sich bringen wird. Kaum ein unabhängiger Experte war der Meinung, dass damit mehr Sicherheit gefördert werden wird, sondern wenn schon Unsicherheit (Stichwort Förderung Schwarzmarkt bei Sicherheitslücken). NDG-Abstimmungs-Seiten Wilhelm Tux (Archiv): https://www.wilhelmtux.ch/ndg Referendum gegen das zweite Überwachungsgesetz BÜPF: Das Referendum wurde politisch von links bis rechts sowie von zivilgesellschaftlichen Kreisen und Firmen unterstützt. Dennoch kam es gar nicht erst zustande. Offenbar gelang es nicht, nebst rhetorischer Zustimmung auch die Knochenarbeit des Unterschriftensammelns zu leisten. Wilhelm Tux hat auch hier Informationen veröffentlicht, an Arbeitsgruppen mitgemacht und an einer Last-Minute-Sammelaktion - letztlich erfolglos - mitgeholfen. Die Schweiz hat also demnächst ein Gesetz, das in der analogen Welt niemals akzeptiert würde: Strafverfolgungsbehörden dürfen faktisch alles und durch ihre Allmacht insbesondere auch einen Verdacht "konstruieren", der bloss durch das Durchleuchten zahlreicher unbescholtener Bürger/innen möglich wird. Wem alle Mittel zur Verfügung stehen, der wird sie früher oder später nutzen. BÜPF-Referendums-Seiten Wilhelm Tux (Archiv): https://www.wilhelmtux.ch/buepf Revision des Datenschutzgesetzes (DSG): Die Vorlage wurde von Wilhelm-Tux-Mitgliedern analysiert und mit dem bisherigen DSG verglichen. An zwei Workshops haben wir darüber diskutiert. Auch wenn man den einen oder anderen Paragraphen noch anders formulieren könnte, scheint die Vorlage im Grundsatz begrüssenswert. Die aus ihrer Sicht wichtigsten Punkte und nötigen Anpassungen hat beispielsweise die Digitale Gesellschaft ausgearbeitet und wird sie wohl demnächst einreichen und veröffentlichen. Wilhelm Tux verzichtet dieses Mal darauf, sich an der bald auslaufenden (04.04.2017) Vernehmlassung zu beteiligen. Die Materie ist übrigens recht komplex und umfangreich, unsere Kapazitäten aber eng begrenzt. Offizielle Ankündigung des EJPD zur Vernehmlassung DSG: https://www.ejpd.admin.ch/ejpd/de/home/aktuell/news/2016/2016-12-21.html Digitale Gesellschaft - Beiträge zum Stichwort Datenschutz (noch ohne Vernehmlassung): https://www.digitale-gesellschaft.ch/category/datenschutz/ ----------------------------------------------------------- Einsatz von OpenSource auf Bundesebene Gemäss einer Medienmitteilung hat der Bundesrat zwei Berichte zum Thema Open-Source-Software (OSS) verabschiedet. Der Bundesrat nahm "eine Standortbestimmung zur OSS-Strategie vor und prüfte, ob eine Anpassung des Finanzhaushaltsgesetzes (FHG) notwendig ist." Die Medienmitteilung enthält aber auch grundlegende Fehler. Beim Bund hat man offenbar noch nicht verstanden, um was es geht, wenn etwa vom "Entscheid, ob in der Bundesverwaltung Open-Source-Software oder lizenzierte Software eingesetzt wird" die Rede ist. Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit (Parldigi) hat die Medienmitteilung des Bundesrates "mit einem lachenden und einem weinenden Auge" zur Kenntnis genommen. Medienmitteilung Bund - Bundesrat nimmt Standortbestimmung vor: https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-66081.html Parldigi - Bundesrat will Open Source Strategie für die Bundesverwaltung erarbeiten: http://www.digitale-nachhaltigkeit.ch/?post-3629 ----------------------------------------------------------- Parlament verhängt Netzsperren Wie in den Medien zu lesen war, hat nach dem Ständerat nun auch der Nationalrat Netzsperren ins Geldspielgesetz eingebaut. Einerseits geht es um eine Form von Protektionismus. Es sollen nicht erwünschte und daher gesetzlich illegal gemachte ausländische Konkurrenten ausgesperrt werden. Andererseits muss man deutlich sagen: Netzsperren bedeuten Zensur, die in einer demokratischen Gesellschaft abzulehnen ist. Einmal (ein wenig) Zensur kann zum Selbstläufer werden und verlangt nach mehr Zensur, denn sie funktioniert ja. Gemäss inside-it.ch überlegen Netzpolitiker verschiedener Parteien, ob sie das Referendum ergreifen wollen. "Vermutlich aber ist das aussichtslos", wird Nationalrat Franz Grüter zitiert. "Sperren entsprächen nicht dem freiheitlichen, demokratischen Gedankengut, mahnte Franz Grütter (SVP/LU) und designierter Vizepräsident von ICTswitzerland", schreibt inside-it.ch in ihrem lesenswerten Artikel. Wilhelm Tux lehnt Zensur wie beispielsweise besagte Netzsperren ebenfalls klar ab. inside-it.ch - "Dammbruch": Parlament verhängt Netzsperren: http://www.inside-channels.ch/articles/46812 ----------------------------------------------------------- Modell "Funds for Features" auch bei TLS 1.3 Es sieht so aus, als ob das Modell, das wir als Wilhelm Tux auch mit unserem PDF-Signatur-Projekt mit LibreOffice verfolgt haben (Funds for Features), sich langsam verbreitet. Hier ein Beispiel für die Implementation von TLS 1.3 in OpenSSL (Verschlüsselung im Web). Akamai sponsors TLS 1.3: https://mta.openssl.org/pipermail/openssl-announce/2017-January/000090.html PDF-Signatur-Projekt von Wilhelm Tux mit LibreOffice (Archiv): https://wilhelmtux.ch/?MID=10&PID=105 ----------------------------------------------------------- LiMux: Sind die Münchner zu doof für Linux? Natürlich nicht. Zur Erinnerung: München hat als eine der grösseren Städte vor 13 Jahren beschlossen, sich von Microsoft und geschlossener Software zu trennen. Ein Entscheid für oder gegen ein IT-Produkt wie ein anderer auch, so könnte man meinen. Aber IT-Projekte dauern oft lange und das LiMux-Projekt wurde erst vor ein paar Jahren abgeschlossen. Jetzt soll "die Rolle rückwärts" kommen, wie ComputerWissen.de in einem Newsletter mit oben genanntem provokativen Titel schreibt: "Linux und LibreOffice laufen inzwischen seit Jahren problemlos auf allen Arbeitsplätzen. Viele Millionen an Lizenzkosten wurden eingespart. Die Stadtverwaltung könnte jetzt die Früchte einer sparsamen, effizienten und flexiblen Software-Ausstattung ernten." Aber, so ComputerWissen.de weiter: "Statt dessen soll die ganze Verwaltung in einem neuen Projekt schon wieder komplett umgestellt werden. Die Angestellten stöhnen genervt, weil das ganze Theater wieder von vorne losgehen soll." Dann wird die Frage aufgeworfen, weshalb der Münchner Rat wieder zurück zu Windows wolle, was mit leicht ironischem Unterton beantwortet wird: "Dass der heutige Oberbürgermeister Reiter 2013 die Microsoft-Zentrale nach München geholt hat, kann damit auf keinen Fall zusammenhängen. Das könnte man ja fast "Korruption" nennen, und dafür sind deutsche Politiker viel zu ehrlich." Oder könnte es sein, dass "die Stadt München vielleicht einfach zu viel Geld" hat? Das könne es auch nicht sein, meint der Chefredakteur von ComputerWissen.de: "Tja, da bleibt zum Schluss leider nur noch eine Erklärung: die Münchner sind einfach zu doof für Linux! Obwohl ... Nein, selbst das kann den Sinneswandel nicht erklären. Linux ist so einfach zu bedienen - man kann eigentlich nicht zu doof für Linux sein. Wer überhaupt in der Lage ist, einen Computer zu bedienen, der kann auch mit Linux umgehen." ComputerWissen.de bleibt ratlos, ebenso wie Heise, computerworld.ch, ProLinux, die FSFE oder andere. ComputerWissen.de: https://computerwissen.de/ München soll Linux durch Windows ersetzen - parteiische Berater?: http://www.computerworld.ch/news/it-branche/artikel/muenchen-soll-linux-durch-windows-ersetzen-parteiische-berater-71240/ PRO-LINUX.DE - Gutachten fordert Ende des Linux-Einsatzes in München: https://www.pro-linux.de/news/1/24168/ FSFE - What happened in Munich: https://fsfe.org/news/2017/news-20170301-01.en.html heise online - LiMux-Aus in München: Opposition wettert gegen "katastrophale Fehlentscheidung": https://www.heise.de/-3622848 ----------------------------------------------------------- Linux installieren lassen am Repair Café Bern Das Angebot am Repair Café Bern wird rege genutzt und wird weiter geführt. Es zielt auf alle ab, die unzufrieden mit dem auf ihrem Computer vorinstallierten Betriebssystem sind. Sie können sich Linux installieren lassen am Repair Café Bern. Freiwillige Spezialisten der Linux User Group Bern (LugBE) bieten diesen Service an. Informationen, Austragungsorte und Termine: http://lugbe.ch/repair Repair Café Bern: http://repaircafe-bern.ch/ ----------------------------------------------------------- /ch/open heisst jetzt CH Open Die unverkennbar aus der Zeit der Unix User Group stammende Schreibweise /ch/open wurde samt neuem Erscheinungsbild in CH Open geändert. Die Website sowie Auftritte wie das OSS Directory (ossdirectory.ch) werden voraussichtlich in diesem Jahr dem neuen Design und Logo angepasst. Der Verein CH Open will offene und freie Systeme fördern, u. a. mit Weiterbildung und Informationsaustausch unter den Mitgliedern. An der Mitgliederversammlung vom 22. März 2017 in Bern hielt der neue Stadtpräsident Alec von Graffenried ein Einführungsreferat zu Digitalisierungs-Entwicklungen in einer Stadt wie Bern. Dazu gehörten Diskussionen über traditionelle versus wenig(er) regulierte Taxidienste wie Uber & Co. Oder traditionelle Hotels und ihr Umgang mit globalen Buchungsportalen wie Hotels.com, Booking.com & Co. versus Vermietungsplattformen wie HomeAway, Airbnb & Co. Wahlen, Anlässe und Themen von CH Open: In den Vorstand wurden zwei neue Mitglieder gewählt. FreedomVote.ch, bei dem auch Wilhelm Tux mitmachte, sei für den Einsatz in den Niederlanden angepasst worden. CH Open führt die Open Business Lunch (OBL) weiter. Vorschläge oder Eingaben seien willkommen. Die Weiterbildungstagung ossanschulen.ch heisst jetzt Open Education Day (open-education-day.ch, April, FHNW Brugg-Windisch). Der Open Cloud Day wird zum sechsten Mal durchgeführt (Juni, Uni Bern). Die traditionellen, gut besuchten Workshop-Tage werden statt an der HSR Rapperswil dieses Jahr an der Hochschule Luzern - Informatik in Rotkreuz stattfinden (September). Das bisherige Open Source Business Forum mit Verleihung des Open Source Awards wird zum Open Forum (Oktober, Bern). Swiss Open Systems User Group https://www.ch-open.ch/ ----------------------------------------------------------- ----------------------------------------------------------- Konto für Spenden und Mitgliederbeiträge: Postkonto 30 - 431076-8, Verein Wilhelm Tux, Bern, Schweiz entspricht IBAN: CH49 0900 0000 3043 1076 8 Wir danken Ihnen herzlich. https://www.wilhelmtux.ch/?MID=3&PID=37#kontowilhelmtux ----------------------------------------------------------- Kurznachrichten über twitter.com Eigene Wilhelm Tux Artikel und News werden gelegentlich über Twitter angekündigt und verlinkt. https://twitter.com/wilhelmtux (früher auch: https://identi.ca/wilhelmtux/) ----------------------------------------------------------- Ihre Ideen, Ihre Beiträge Wie immer können Sie natürlich gerne weitere Links oder Nachrichten vorschlagen, bspw. auf der Mailingliste "Discussion" oder an media at wilhelmtux.ch Oder fangen Sie eine Diskussion an auf der Discussion-Mailingliste! https://www.wilhelmtux.ch/?PID=38 ----------------------------------------------------------- Hilfe und Infos zu dieser Mailingliste https://www.wilhelmtux.ch/?PID=38 ----------------------------------------------------------- -----------------------------------------------------------